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Anwohner sind vom Rewe-Alarm genervt

Im neuen Einkaufsmarkt kommt es häufiger zu Fehlalarmen. Frühmorgens. Das wollen die Nachbarn nicht hinnehmen.

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© Norbert Millauer

Von Mareike Huisinga

Sonnenstein. Bärbel und Wolfgang Pfütze wünschen sich den alten Rewe-Markt auf dem Sonnenstein wieder herbei. „Da hatten wir keine Probleme, alles war ruhig“, sagt das Ehepaar, das seit 47 Jahren in der Julius-Fucik-Straße 27 zur Miete wohnt. Der neue Rewe-Markt, der in diesem August eröffnet wurde, ist näher an ihre Wohnung herangerückt. Vom Balkon aus sehen die Pfützes direkt auf die hintere Gebäudeseite.

Aber nicht die Optik stört sie, sondern der Lärm. „Wir können nachts nicht mehr ruhig schlafen“, stellt Bärbel Pfütze erbost fest. Grund dafür ist, dass in den vergangenen Wochen mehrfach zwischen vier und fünf Uhr morgens die Einbruch-Alarmsirene des Marktes ansprang. Alles Fehlalarme, aber für die Anwohner mehr als ärgerlich. Denn Wohnzimmer und Schlafzimmer gehen zur Rewe-Seite heraus. „Wir stehen im Bett, wenn es losgeht. Auch, wenn wir das Fenster schließen, ist es noch sehr laut“, bekräftigt Wolfgang Pfütze.

Ebenfalls andere Nachbarn, so Pfützes, fühlten sich extrem von der Alarmsirene des Rewe-Marktes gestört.

Schließlich wurde es Wolfgang Pfütze zu bunt. Er mailte die Marktleiterin an, um sie mit dem Problem zu konfrontieren. „Es kam keine Antwort“, berichtet der Sonnensteiner. Deshalb schrieb er an die Rewe-Zentrale in Köln. „Eine Mitarbeiterin antwortete uns, dass der Fahrer des untervermieteten Bäckers in dem Markt die Tür nicht ordnungsgemäß geöffnet hätte und somit die Alarmanlage aktiviert hätte“, gibt Wolfgang Pfütze den Inhalt wieder. Die Rewe-Zentrale habe sich entschuldigt und erklärt, dass der Fahrer benachrichtigt wurde, wie die Tür korrekt zu öffnen sei.

Doch Pfützes bezweifeln, dass diese Maßnahme ausreicht. „Wenn der Fahrer zum Beispiel Urlaub hat oder krank ist, dann liefert ein anderer die Backwaren an. So besteht die Gefahr, dass durch unsachgemäße Bedienung der Türanlage erneut Alarm ausgelöst wird“, meint Bärbel Pfütze. Deshalb wandte sich das Ehepaar jetzt an SZ. Aber auch die Anfrage der Redaktion an die Rewe-Zweigniederlassung Ost in Teltow scheint keinen Durchbruch in der Sache zu bringen.

„Uns ist lediglich bekannt, dass die Alarmanlage vor einigen Wochen zweimal für wenige Minuten ausgelöst hat. Dies waren Fehlalarme“, sagt Stephanie Behrens, Rewe-Pressesprecherin Region Ost. Man sei an den Rewe-Standorten selbstverständlich bemüht, dass solche Fehlalarme im Sinne der Anwohner wie auch der Mitarbeiter nicht zustande kommen.

Ein komplettes Abschalten der Anlage sei jedoch nicht möglich, da die Sicherungsanlagen dem Schutz des Marktes dienen. „Sie sind daher unerlässlich“, betont Stephanie Behrens.

Über diese Antwort können Pfützes jedoch nur mit dem Kopf schütteln. „Es kann doch nicht sein, dass wegen Fehlalarms ein ganzes Wohngebiet beschallt und in Aufregung versetzt wird“, sagt Wolfgang Pfütze und behält sich weitere Schritte vor.