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Ansturm auf Erksdorfs Rinder

Entdeckertouren und Dixieland aus Dänemark begeistern beim Tag des offenen Hofes. Und spannende Geschichten.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Großerkmannsdorf. Großerkmannsdorf ist sozusagen die Vollmilchzone der Bierstadt. Am Sonnabend hatte das Landwirtschaftliche Unternehmen „An der Dresdner Heide“ am Bischofsweg seine Tore weit geöffnet – und Tausende Besucher nutzten die Gelegenheit, sich hier beim „Tag des offenen Hofes“ umzuschauen. Was nicht verwundert, denn das Interesse der Verbraucher ist längst groß, zu erfahren, woher die Lebensmittel eigentlich kommen, die da im Supermarktregal stehen.

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Die Milchviehanlage am Großerkmannsdorfer Ortsrand – mit ihren über Tausend Kühen – behauptet sich dabei seit Jahren im nicht immer leichten Bestehen, vor allem beim Preiskampf. Und dass das nicht auf Kosten der Tiere gehen darf und auch nicht geht, davon konnten sich die Besucher am Sonnabend bei Rundgängen überzeugen. Sie erfuhren auch, wo und wie das Unternehmen das Tierfutter selbst erzeugt. Auf eigenen Flächen in der Umgebung nämlich. Auch große Teile des Energiebedarfes werden selbst produziert. In einer Biogasanlage. Längst gehört auch ein eigener Hofladen zu den wichtigen Standbeinen der Großerkmannsdorfer. Dessen Produkte konnten am Sonnabend natürlich ebenfalls gleich mal verkostet werden. Und dass die Produktpalette im Hofladen so breit ist, hängt mit der guten Vernetzung der Großerkmannsdorfer zusammen. Auch davon konnten sich die Besucher ein Bild machen – denn auch die zahlreichen heimischen Erzeuger waren vor Ort, deren Waren in den Regalen am Bischofsweg zu finden sind. Honig zum Beispiel, oder auch Wein von Winzer Stefan Bönsch aus Langebrück. Das Interesse war jedenfalls sichtbar groß. Heideperle heißt dabei eine Weinsorte, die sich als besonders beliebt erweist.

Blick in die Geschichte

Der Andrang war jedenfalls enorm. Ein Blick in die Stallanlagen gehörte ebenso dazu, wie die auf großen Schautafeln präsentierte Reise in die Vergangenheit des Landwirtschaftsunternehmens. Und natürlich waren dort dann auch jede Menge interessanter Geschichten rund um die Geschichte zu hören. Uta Zimmer zum Beispiel kennt etliche. Sie lebt heute in Schmeckwitz, stammt aber aus Großerkmannsdorf und kann sich noch sehr gut an jene Zeiten erinnern, als die Milchviehanlage gebaut und eingeweiht wurde: „Das war 1974, ich bin damals Lehrerin an der Großerkmannsdorfer Oberschule gewesen“, verrät sie. „Und die Eröffnung war für unsere Region ein großes Ereignis – wir haben aus diesem Anlass Kulturprogramme einstudiert und am Eröffnungstag aufgeführt“, denkt sie zurück. Und ihr Blick wird sogar ein bisschen schwärmerisch.

Viel Zeit ist seither ins Land gegangen und viel Geld wurde investiert, um den Betrieb über die politische Wende zu bringen und seither kontinuierlich am Markt zu halten. Das geht nur mit betriebswirtschaftlicher Weitsicht, macht Geschäftsführer Steffen Gröber klar. Und meint damit nicht nur den richtigen Umgang mit Geld, sondern auch das Thema Berufsausbildung. „Das hat hohe Priorität“, unterstreicht er. Und so ist er natürlich auch regelmäßig auf den Berufsmessen der Region präsent – und auch am Sonnabend ist vielleicht der eine oder andere Jugendliche auf den Geschmack gekommen.