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Angler setzen 300 Kilo Fisch um

Weil der Mühlgraben am Wasserkraftwerk repariert wird, müssen die Tiere eingefangen werden.

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© Verena Toth

Von Verena Toth

Scheergrund. Vier Männer stehen im Mühlgraben am Wasserkraftwerk Scheergrund und holen kiloweise Fisch aus dem nur noch knietiefen Wasser. Mit dem Elektrofischgerät fängt Michael Dorn vom Angelverband Leipzig Karpfen, Barben, Barsche, Welse, Hechte und Döbel in allen Größen. Dafür hat er eine Sondergenehmigung erhalten. „Die Fische werden durch den Elektroschock nur leicht betäubt und lassen sich so am schonendsten fangen“, erläutert er. Mit dem Netz sei es nicht möglich, zudem bestünde damit die Gefahr, dass die Schleimhäute der Fische verletzt werden könnten. In einem Bottich werden die Tiere zunächst gesammelt, um dann innerhalb weniger Minuten von zwei weiteren Helfern in der benachbarten Freiberger Mulde wieder ins Wasser gesetzt zu werden. Mehr als 300 Kilogramm Fisch müssen aus dem Kanal gefangen werden, schätzt Dorn. „Wir sind damit den ganzen Tag beschäftigt, denn die Reparaturarbeiten am Kanal sollen in den nächsten Tagen beginnen.“

Robert Riedel, beim Energieunternehmen enviaTherm verantwortlich für die Wasserkraftanlagen der Region, beobachtet die Aktion. „Wir arbeiten hier eng mit dem Angelverband Leipzig und den Döbelner Anglern zusammen“, macht er deutlich. Der letzte Abschnitt des künstlich angelegten Kanals, der das Muldewasser zum Kraftwerk leitet, ist abgeschottet. Ein großes Loch klafft in der Betonwand. „Das müssen wir reparieren. Damit die Fische während der Arbeiten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, werden sie fachmännisch gefangen und umgesetzt“, so Riedel.