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„Am wichtigsten sind die Betten“

Seit knapp einem Jahr leitet Mark Anton das größte Hotel in Meißen. Er hat sich jede Menge vorgenommen.

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© Andreas Weihs

Von Uta Büttner

Meißen. Die Sitzgruppe im oberen Bereich der Empfangshalle des Meißner Parkhotels ist sein Lieblingsort. „Hier habe ich ganz wichtige Gespräche geführt“, sagt Mark Anton. Seit knapp einem Jahr – als die Dorint-Gruppe das Hotel übernahm – ist er der Direktor des größten Hotels der Stadt. Zunächst vorübergehend für drei Monate. Danach folgte das Gespräch mit dem Geschäftsführer des Unternehmens, ob er nicht in Meißen bleiben wolle. Bis dato arbeitete der Berliner in einem Potsdamer Hotel, zuletzt als stellvertretender Direktor. Dieses entscheidende Gespräch wie auch andere führte Mark Anton in diesem Sitzbereich.

Als der gelernte Hotelfachmann Ende Dezember 2017 im Parkhotel antrat, war das Haus zu zwei Prozent in den Monaten Januar bis März belegt. Eine Menge Arbeit stand für Anton und sein Team auf dem Programm. Und so konnte die vorige Jahresbelegung von etwa 41 Prozent auf jetzt knapp 58 Prozent erhöht werden. „Das Betriebsergebnis des Hauses ist in dem Jahr seit der Renovierung 2014 das erfolgreichste“, sagt Anton.

Gründe gibt es mehrere. So kann das Hotel natürlich auf das Netzwerk der Dorint-Kette mit ihren Vertriebskanälen zurückgreifen. Aber auch ein dynamisches Preissystem wurde eingeführt. So gibt es beispielsweise im Januar und Februar Sonderangebote. Oder auch Sonderangebote für Dresdner und Einheimische.

In Zeiten mit hoher Nachfrage werden die Preise angepasst. „Mit unseren Mitbewerbern in der Region arbeiten wir dabei partnerschaftlich zusammen. Und wir überbuchen kontrolliert“, sagt Anton. Das sei notwendig und in der Branche üblich, um ein Haus voll zu bekommen. Falls dann wirklich einmal kein Zimmer mehr frei ist, werden die Gäste in einem anderen Hotel untergebracht.

Aufgrund der höheren Auslastung brauchte das Hotel mehr Personal. Bei der Mitarbeitergewinnung kann das Parkhotel auf das Netzwerk der Dorint-Kette, die selbst ausbildet, zurückgreifen. Zudem haben auch Mitarbeiter Freunde oder Bekannte angeworben. So stieg die Mitarbeiterzahl von anfangs rund 30 auf derzeit knapp 45. Damit seien alle Stellen besetzt, aber Anton würde sich auch den einen oder anderen Mitarbeiter mehr wünschen. Bei Ausfällen werde es schon eng. Aber dann ist sich der Chef auch nicht zu schade, selbst an die Rezeption zu gehen oder einmal eine Gardinenstange anzubringen. „Ich habe auch schon Betten gemacht“, sagt Mark Anton.

Gründe für das gute, ausreichende Personal sind laut Anton auch die guten Bedingungen wie beispielsweise Weihnachts- und Urlaubsgeld. „Wir bieten Sicherheit, das wünschen sich die Mitarbeiter mehr als noch vor ein paar Jahren.“ So gebe es keine Einstellungen nur für eine bestimmte Zeit, sondern unbefristete Verträge mit einer Probezeit von drei bis sechs Monaten je nach Art der Anstellung.

Die nächsten Aufgaben werden die Renovierungen der 17 Zimmer in der Hofresidenz des Hotels sein. Geplant im ersten Quartal 2019. Zudem werden die Betten in allen Zimmern erneuert. „Das Wichtigste in einem Hotel sind die Betten. Und wenn dann noch das Frühstück gut ist, sind die Gäste zufrieden“, sagt Anton.

In den nächsten fünf bis sechs Jahren strebt der Direktor eine durchschnittliche Jahresbelegung von 65 bis 75 Prozent an. Und langfristig soll der Tagungsbereich mehr ausgelastet sein. Das nötige Know-how und die Kontakte hat Anton als ehemaliger langjähriger Veranstaltungsdirektor in einem Potsdamer Hotel. Schon jetzt seien die Buchungen der Tagungsräume weiter gestiegen.

Und manchmal nimmt sich Mark Anton zehn Minuten Zeit und setzt sich an seinen Lieblingsort. „Dann lasse ich meine Gedanken schweifen, begrüße Gäste und freue mich, wenn das Haus voll ist“, sagt der Hoteldirektor.