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Freitag schließt der Post-Lotto-Laden

Einen Nachfolger für das Mückaer Geschäft von Ines Kittner gibt es noch nicht. Zuletzt kamen immer weniger Kunden.

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© Joachim Rehle

Von Carla Mattern

Mücka. Als am 1. April 2016 Ines Kittner in Mücka am Markt den Post-Lotto-Shop wieder eröffnete, war das weder als Aprilscherz noch als kurzfristiges Intermezzo gedacht. Im Gegenteil. Die Unternehmerin aus Petershain hatte zwar das Angebot ihrer Vorgängerin Antje Wierick weiter aufrechterhalten. Poststelle, Lotto-Annahmestelle, Wäscheservice, etwas Schulbedarf und eine Auswahl an Geschenkartikeln gab es weiter. Sie investierte jedoch auch in Möbel für eine Imbiss-Ecke, einen hochwertigen Kaffeeautomaten und sorgte für einen Hotspot, damit ihre Gäste kostenlos im Internet surfen können. Die damalige Gemeindesekretärin Ilona Nowotny hatte die Petershainerin angesprochen, ob sie sich nicht vorstellen könne, auch in Mücka ein Geschäft zu betreiben. Für Ines Kittner kam damals die Frage zwar etwas überraschend. Aber in dem Metier kannte sie sich tatsächlich schon gut aus. Mit ihrem Mann Armin Kittner betreibt sie bereits einen gut gehenden Hofladen mit der Kombination aus Briefen, Paketen und Glücksspiel in der Teichwirtschaft in Petershain.

Doch in Mücka ist am Freitag Schluss. „Am Anfang lief es gut. Aber das hat sich geändert“, sagt Ines Kittner. Deshalb hatte sie mittlerweile auch die Öffnungszeiten gekürzt. Über den Mittag öffnen, das sei ein Muss, auch in einem Dorfladen, sagt sie. Aber als der Umsatz immer geringer wurde, hat sie ihre drei Mitarbeiterinnen aufschreiben lassen, zu welchen Zeiten die Kunden kamen. So sind zuletzt nur noch mittwochs und freitags ganztägig die Türen geöffnet gewesen. Das sind vor allem die Tage, an denen die Lottospieler ihre Tippscheine ausfüllen.

Einen deutlichen Abbruch hat Ines Kittner festgestellt, nachdem auf den Asia-Imbiss-Wagen der feste Döner-Imbiss folgte. Aber die Geschäftsfrau ärgert auch das Aussehen des Gebäudes, in dem sich ihr Laden befindet. Das Eingangsportal bietet keinen guten Anblick, ist marode, die Bäume müssten mal verschnitten werden. Von der Straße aus ist das Haus nicht als Rathaus und Geschäftshaus zu erkennen, findet sie. Darüber habe sie auch mit dem Mückaer Bürgermeister Uwe Blättner gesprochen, Tipps gegeben, wie die Gemeinde als Eigentümer mit Fördergeld aus dem Leaderprogramm da etwas machen könne.

Jetzt konzentriert sich Ines Kittner wieder mehr auf den Hofladen in Petershain. Die Mitarbeiterinnen Cindy Kittner und ramiona Hampel werden dort wieder im Einsatz sein. Auch Kerstin Pietzko hatte das Angebot, sich aber anders entschieden. Einen Ausverkauf werde es nicht geben. „Die Waren gehen nach Petershain“, sagt Ines Kittner.

Der Mückaer Bürgermeister sucht derweil einen Nachfolger, der weiter die Postdienstleistungen und Lotto anbietet. Der Bewerber, der in die Geschäftsräume gerne einziehen möchte, habe andere Pläne, sagt Uwe Blättner auf Nachfrage.