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Altenberg auf dem Weg zur Internetstadt

Die zweite Ausbaustufe beginnt offiziell. Die Telekom macht dabei mehr, als ursprünglich geplant.

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© Frank Baldauf

Von Mandy Schaks

Altenberg. Großer Bahnhof am Altenberger Bahnhof: Gebuddelt wird im Stadtgebiet zwar schon seit ein paar Wochen, doch am Mittwoch erfolgte der symbolische Spatenstich für den Breitbandausbau – ganz ohne Spaten, dafür magentafarben bis zum Brillenbügel des Bürgermeisters und mit zukunftsfähiger Kommunikationstechnologie, dem dünnen Glasfaserkabel. Darauf hatte Thomas Kirsten (Freie Wähler) mit seinem Stadtrat von Anfang an gesetzt. „Deshalb gibt es bei uns im ländlichen Raum auch schon Breitband“, betonte er – trotz Benachteiligung gegenüber Großstädten und bürokratischer Hürden.

Seit 2007 arbeitet die Bergstadt daran, an die Datenautobahn Anschluss zu finden. In einem ersten Bauabschnitt wurde mithilfe von Fördermitteln rund eine Dreiviertelmillion Euro investiert. Damit konnte 2014 das Netz in Falkenhain, Waldidylle, Geising, Hirschsprung, Oberbärenburg, Waldbärenburg, Schellerhau, Zinnwald, Altenberg und Liebenau ausgebaut werden. Nun folgt der zweite Bauabschnitt. „Wir wollen ein Stück weit Internetstadt werden“, sagte Kirsten. „Internet ist heute selbstverständlich wie ein Brot zu kaufen.“

An diesen fünf Stellen will Altenberg bis 31. Dezember 2018 vorankommen:

Punkt I: Ausbau Richtung Müglitztal

Rund 600 000 Euro stehen insgesamt für die zweite Ausbaustufe zur Verfügung. Trotz 75-prozentiger Förderung muss Altenberg 150 000 Euro beisteuern. „Das schmerzt uns“, sagte Kirsten. Denn seine Amtskollegen in den großen Ballungszentrum wie Dresden müssen sich darum keine Gedanken machen. Dort stellen die Anbieter von allein die Technik hin, weil sich das rechnet. Altenberg kann nur so investieren, wie es die Förderrichtlinien und die Stadtkassen zulassen. Zunächst gab es nur Zuschüsse für einen Ausbau von Übertragungsraten bis zwei Megabit pro Sekunde, jetzt sind es wenigstens 30. Wer nah genug am Verteilerkasten wohnt, kann 50 Megabit erreichen. Davon sollen jetzt die Kernstadt Altenberg, der Stadtteil Bärenstein und der Ortsteil Löwenhain profitieren.

Punkt II: Superinternet für Firmen

Acht Gewerbebereiche in Bärenstein und Löwenhain hat die Stadt Altenberg mit der Telekom ausgemacht, damit sie leistungsstärkere Netze bekommen und so wettbewerbsfähig sind. Die Leistung liegt dann wesentlich höher. Hier enden die Glasfaserkabel nicht am Straßenrand in den aufgerüsteten Verteilerkästen, sondern werden bis ins Bürogebäude gezogen, erläuterte Telekom-Projektleiter Eric Fritsch.

Punkt III: Anschluss bis Gottgetreu

Die Ausschreibung der Arbeiten brachte ein günstigeres Ergebnis als erwartet. Der Stadtverwaltung gelang es, die zugesagten Fördermittel behalten und für Fürstenau, Fürstenwalde und Müglitz verwenden zu können. Die Bautrupps sind schon etwa 300 Meter vor dem Verteilerkasten Kratzhammer in Fürstenwalde. Hier sollen dann 50 Megabit anliegen. Dann kommt es darauf an, wie lang die Leitung bis Gottgetreu/Müglitz ist. Die Signale schwächen sich mit zunehmender Entfernung ab. Sollten diese zu schwach werden, will Altenberg noch einen Verteilerkasten aufstellen lassen – wenn es finanzierbar ist.

Punkt IV: Weitere Hotspots

Mit dem Ausbau der Breitbandversorgung soll auch die Leistung von Hotspots wie am Tourist-Info-Büro am Altenberger Bahnhof verbessert werden. Gäste wollen schnell und kostenlos im Internet surfen und ihre Bilder um die Welt schicken. Das ist beste Werbung für eine Tourismusregion wie Altenberg. Deshalb sollen auch neue Hotspots entstehen. Am Rathausplatz ist jetzt ein Hotspot in Betrieb gegangen.

Punkt V: Ein Geschenk für Rehefeld

Für Rehefeld gab es bisher keine zukunftsweisende Lösung. Nun werden die Rehefelder bald unter den Schnellsten sein – zumindest im Internet mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Die Telekom baut hier auf eigene Kosten veraltete Technik ab und rüstet um. Dabei kann auch das sogenannte Vectoring zugeschaltet werden, das höhere Leistungen ermöglicht.