Merken

AfD-Abgeordnete droht Verbänden

Nicole Höchst droht einem Zeitungsbericht zufolge deutschen Sozialverbänden damit, ihnen die Bundesmittel entziehen zu lassen.

Teilen
Folgen
NEU!
© dpa

Frankfurt a.M. . Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst droht einem Zeitungsbericht zufolge deutschen Sozialverbänden damit, ihnen die Bundesmittel entziehen zu lassen. Damit reagierte sie auf Kritik von 18 Verbänden, die der AfD unter anderem Behindertenfeindlichkeit vorgeworfen hatten. „Die Verbände vertreten ihre Mitglieder nicht ordentlich“, sagte Höchst der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Es sei daher zu prüfen, „ob Geld des Bundes dort richtig investiert ist, wenn Lobbyarbeit für die Regierungsparteien gemacht wird, anstatt die Interessen der Behinderten zu vertreten“.

In einer Zeitungsanzeige, die vor einer Woche in derselben Zeitung erschienen war, hatten die Sozialverbände der Partei vorgeworfen, Menschen mit Behinderung abzuwerten und einen „abwegigen Zusammenhang“ von Behinderung, Inzest und Migration zu suggerieren. Sie bezogen sich dabei auf eine Anfrage, die die AfD im März an die Bundesregierung gestellt hatte, und die auch von der Abgeordneten Höchst unterzeichnet wurde. Darin erkundigt sich die AfD „insbesondere“ nach der Zahl der Schwerbehinderten, die „durch Heirat in der Familie entstanden“ seien, und danach, wie viele von ihnen einen Migrationshintergrund hätten. In ihrer Anzeige schreiben die Sozialverbände, sie seien „entsetzt“ über die Anfrage.

Eine Sprecherin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes erklärte, die Anzeige sei „selbstverständlich nicht aus Bundesmitteln oder anderen öffentlichen Mitteln finanziert“ worden. Der Paritätische zeichnete für die Anzeige verantwortlich. (epd)