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Ärztehaus mit täglich 700 Besuchern

Das medizinische Gesundheitszentrum in der Borstraße hat sich zu einer modernen Poliklinik entwickelt.

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© Norbert Millauer

Von Peter Redlich

Radebeul. Eine Geschichte mit Erfolg haben die Ärzte, Schwestern, Apothekerinnen und weiteren Mitarbeiter im Ärztehaus hingelegt. Täglich etwa 700 Patienten und Kunden besuchen das moderne Gebäude an der Borstraße 30.

Was zu DDR-Zeiten Poliklinik hieß, ist hier vor zehn Jahren neu auferstanden. Auch Mediziner wie die Ärztin Jutta Sennewald kennen das Früher und Heute und gehörten zu den Gründern des neuen Hauses. Eigentlich kam der Anstoß, den einst hässlichen Plattenbau zu verwandeln auch aus der Notwendigkeit, Platz für Praxen und die Bethesda-Apotheke zu schaffen.

Mehr als zwei Millionen Euro hat die Eigentümergemeinschaft 2004 und in den Folgejahren in die Hand genommen, um moderne, helle Räume für das Behandeln von Patienten zu schaffen. Heute sind hier Chirurgen, Allgemeinmediziner, Augenarzt, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Gynäkologen, Hautarzt, Internisten, Kinderarzt, Zahnarzt, Fußpflege, Physiotherapie, Apotheke, Hörgerätezentrum und Sanitätshaus angesiedelt. „Wir sind komplett ausgebucht, keine freie Räume mehr“, sagt Klaus Oschatz, der mit seinem Sanitätshaus zu den Gründern des Gesundheitszentrums „Medicum“ Radebeul gehört.

Etwa 60 Arbeitsplätze gibt es hier. Die Mannschaft des Hauses hat vor wenigen Tagen intern eine kleine Feier zum Zehnjährigen gehabt – und auch an die Geschichte der Poliklinik von einst erinnert.

Die Region zwischen der Heinrich-Zille-Straße und der Borstraße wurde schon im 19. Jahrhundert durch Einrichtungen des Gesundheitswesens im weitesten Sinne bestimmt. Zahlreiche Neu- und Erweiterungsbauten führten 1979 zu dem neuen Bettenhaus, dem die Einrichtung der Zentralen Poliklinik 1985 folgte. Zwölf Ärzte in sieben verschiedenen Fachbereichen waren dort bis 1990 tätig. 1991 wechselte die Eigentumsform und die Ärzte praktizierten in den gleichen Räumlichkeiten in eigener Niederlassung und als Mieter des Landratsamtes.

Die Vermieter wollten damals das Gebäude nicht modernisieren, obwohl es zwingend notwendig geworden war. Also nahmen Ärzte wie auch Apothekerin Barbara Seidel und Klaus Oschatz das Heft selbst in die Hand und erwarben 2004 die Immobilie für 544 000 Euro. Weil sich schnell herausstellte, dass für die neuen Praxen in dem 30 Jahre alten Plattenbau zu wenig Platz ist, musste alles neu geplant und ergänzt werden. 800 Quadratmeter mehr entstanden so in dem heute in Rot, Gelb und Blau gehaltenen Gebäude.

Die Ersten, die 2007 beinahe noch beim Baubetrieb einzogen, waren die Chirurgen. 2008 bis zur offiziellen Eröffnung im Frühjahr folgten die anderen Beteiligten. Inzwischen sind zehn Arztpraxen verschiedener Fachrichtungen im Haus tätig. 15 Ärzte behandeln Patienten. Ergänzt von Bethesda-Apotheke, dem Vital-Sanitätshaus und Physiotherapie Sybille Wenzel, der Podologischen Praxis Gnichwitz und dem Hörgerätefachgeschäft „Amplifon“. Die Betreiber schätzen, dass etwa 700 Patienten und Kunden täglich das Gesundheitszentrum besuchen. Mit dem benachbarten Elblandklinikum ergänzt man sich gegenseitig zum Vorteil von Patienten und Betreibern.

Das einzige Problem der letzten Jahre war der Mangel an Parkplätzen, der dadurch entstand, dass Bürger dort ihr Auto abstellten, die gar nicht im Ärztehaus waren. Klaus Oschatz: „Das haben wir als Eigentümergemeinschaft jetzt geregelt. Die 65 Stellplätze können von allen Patienten und Kunden kostenlos genutzt werden.“ Die ersten 30 Minuten hinter der Schranke darf kostenlos geparkt werden. Wer länger steht und im Haus ist, bekommt sein Parkticket in der Praxis oder Apotheke freigeschaltet. Nur wer Fremdparker ist, muss eben bezahlen. Barbara Seidel, Inhaberin der Bethesda-Apotheke: „Unser Hausmeister hat mir gesagt, dass das rege genutzt wird. Etwa 6 000 Parktickets werden monatlich gewechselt.“

www.aerzte-in-radebeul.de