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Ärger um Gorbitzer Denkmal-Platte

Ein Neubau am Leutewitzer Ring wurde unter Denkmalschutz gestellt. Den Eigentümer freut das gar nicht.

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Von Nora Domschke

An diesem Dienstag wurde groß gefeiert in Gorbitz. Denn das erste Plattenbauwohngebäude Dresdens ist jetzt ein Denkmal. Es steht am Leutewitzer Ring und wurde 1985 gebaut. Mit verglasten Balkonen und braunen Fliesen an der Fassade ist es ein spätes und seltenes Beispiel der industriellen Bauweise in der DDR. Allerdings freut sich in Gorbitz längst nicht jeder über den Denkmalschutzstatus, der eine Sanierung oder einen Umbau aufwendiger und damit auch teurer macht.

Dabei hatte die Stadt der Eisenbahner-Wohnungsgenossenschaft (EWG) schon eine Baugenehmigung erteilt. Das teilt Antje Neelmeijer vom EWG-Vorstand gegenüber der SZ mit. Die Wohnungsgenossenschaft ist Eigentümer des Wohngebäudes, in dem 20 Seniorenwohnungen geplant sind. „Wie von der Landeshauptstadt gewünscht“, ergänzt Neelmeijer. Damit die Mieten bezahlbar bleiben, gebe es bereits eine Fördermittelzusage vom Freistaat. Weiteres Geld gibt es im Rahmen eines Bundesforschungsprojektes, bei dem es um Hitzeschutz mit zusätzlicher Dämmung und Jalousien geht.

In den letzten Jahren wurden an der Höhenpromenade von der WEG zehn Gebäude umgebaut und modernisiert. Insgesamt 225 Wohnungen sind dort entstanden, die kaum Barrieren haben und somit vor allem von Senioren genutzt werden. Gut 20 Millionen Euro hat die EWG dafür investiert, so Neelmeijer. Auch das jetzt unter Denkmalschutz gestellte Gebäude ist Teil dieses Konzeptes, das seit 2008 umgesetzt wird. Gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt, sagt Antje Neelmeijer. „Wir haben lange Wartelisten für diese Wohnungen.“ Ob diese nun überhaupt gebaut werden können, ist derzeit noch offen. „Dazu haben wir noch keine Rückmeldung.“