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Ärger über hohes Gras am Bach

Einige Anwohner sehen die Sicherheit auf ihren Grundstücken gefährdet. Sie fürchten sich vor Hochwasser.

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© Dietmar Thomas

Von Elke Braun

Kriebstein. Vor-Ort-Termin am Bach in Ehrenberg. Kriebsteins Bürgermeisterin Maria Euchler (Freie Wähler) hat sich mit dem Ortschaftsrat, Vertretern der Gemeinde und der Unteren Wasserbehörde des Landratsamtes Mittelsachsen verabredet. „Es gab in letzter Zeit immer wieder mal Anfragen von Bürgern, wie die Zuständigkeiten sind. Wir wollten das mal klären“, sagt die Bürgermeisterin. Das kleine Bächlein ist stellenweise gar nicht zu sehen.

Hohe Gräser überdecken die Sicht auf das Gewässer. „Aber so lange alles fließt, ist das kein Grund zur Besorgnis“, sagt Alexander Menzer von der Wasserbehörde. Er bescheinigt dem Bach einen guten Zustand. Nur aus optischen Gründen müsse das Gras am Ufer des Bachlaufs nicht abgemäht werden. Die Anwohner sehen das oftmals anders. Sie befürchten, dass bei Hochwasser der hohe Bewuchs zusätzliche Gefahr mit sich bringen könnte. „Dem ist aber nicht so. Das Gras wird vom Wasser nur umgelegt, das fließt weiter“, klärt Menzer auf. Beim Hochwasser 2002 war auch der Bach in Ehrenberg weit über seine Ufer getreten und hatte für Überschwemmungen gesorgt. Seither blicken die Anwohner mit Sorge auf das kleine Bächlein.

Maria Euchler kann das verstehen. „Uns sind aber durch die enge Bebauung vielfach Grenzen gesetzt“, erläutert sie. Es sei nicht umsetzbar, ständig das Gras abzumähen und es sei eben von der Wasserbehörde auch nicht gewünscht. „Wenn Anwohner die Flächen gerne mähen wollen, können sie das tun, dürfen aber das Mähgut nicht am Bach liegen lassen“, so Euchler.

Bach soll einen Namen bekommen

Friedrich Erler, dem ein altes Fachwerkhaus in der Nähe des Baches gehört, beklagt sich darüber, dass er seit einiger Zeit ständig Wasser im Keller hat. Das könnte seiner Meinung nach damit zusammenhängen, dass sich vor der kleinen Brücke in der Nähe Schlamm im Bach abgelagert hat. Alexander Menzer bestätigt das. „Hier müsste die Gemeinde wieder eine Fließrinne schaffen“, sagt er. Die Gemeindeverwaltung will sich dieses Problems annehmen. Reagieren möchte sie auch in einem Fall, bei dem der Zaun direkt über den Bach verläuft. Das sei gar nicht gewünscht, erklärt Euchler. Einem Hinweis eines Anwohners über zeitweise noch nicht näher definierte Einleitungen in den Bach soll ebenfalls nachgegangen werden.

Alexander Menzer erklärte einige theoretische Hintergründe, die es zu beachten gibt. „Das Gewässer endet an der Böschungsoberkante. Bis dahin ist die Gemeinde zuständig“. Er weist aber auch darauf hin, dass im Bereich von jeweils fünf Metern rechts und links des Bachlaufes sämtliche Ablagerungen oder Bauten verboten sind. „Eigentlich darf dort nicht mal ein Zaun stehen, selbst dann nicht, wenn die Grundstücksgrenze dort entlang läuft“, sagt er. Das Gleiche gelte beispielsweise für Komposter oder Kaninchenställe. Auflagen müssten die Ehrenberger aber nicht befürchten, so die Bürgermeisterin. „Es sollte aber jeder darüber Bescheid wissen.“

Wie Maria Euchler informierte, können sich die Anwohner von Ehrenberg an der Suche nach einem Namen für ihren Bach beteiligen. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) vergebe derzeit Namen an solche Gewässer, die noch keine Bezeichnung haben. Vorschläge können in der Gemeindeverwaltung Kriebstein abgegeben werden.