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Abriss-Start im Papageienviertel

Von den drei noch stehenden Häusern in dem Gebiet in Bischofswerda verschwindet eins bis Mitte Dezember.

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© Steffen Unger

Bischofswerda. Für den Abriss eines Blocks mit 24 Wohnungen an der Bautzener Straße in Bischofswerda haben jetzt die ersten Arbeiten begonnen. Mitarbeiter der Firma Enzersberger aus Schmölln bauen zunächst sämtliche Metallteile, wie zum Beispiel Leitungen, und Dämmmaterial aus. Als nächstes folgen Fenster und Türen. Anfang November könnte dann der Abrissbagger kommen, sagte Andreas Wendler, Geschäftsführer der städtischen Wohnungswirtschaft und Bau GmbH (WuB), am Donnerstag der SZ. Spätestens Mitte Dezember sollen der Block abgerissen und die Fläche, auf der er stand, planiert sein. Der Abriss kostet 145 000 Euro.

Es ist der erste von drei leer gezogenen Blocks im Wohngebiet an der Bautzener Straße, welches der Volksmund aufgrund der einst bunten Fassadenfarben „Papageienviertel“ taufte. Eigentlich wollte die WuB alle drei Blocks auf einmal abreißen. Aber sie bekam eine Förderung nur für den Abriss eines Blocks. Der staatliche Zuschuss beträgt 50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Im Haus, das jetzt zum Abriss steht, gibt es insgesamt 1 500 Quadratmeter. Das macht eine Förderung von 75 000 Euro. Abgerissen wird nun das Haus mit den Nummern 84 bis 88, das parallel zur Bautzener Straße steht. Für den Abriss der zwei verbleibenden Häuser werde die WuB im kommenden Jahr erneut einen Fördermittelantrag stellen, sagte Andreas Wendler. Insgesamt trennt sich Bischofswerdas größter Vermieter damit von 80 Wohnungen. Bereits Anfang 2014 hatte die WuB ein Haus mit 24 Wohnungen an der Bautzener Straße abreißen lassen. Bei all diesen Wohnhäusern handelte es sich um Gebäude, die noch nicht saniert waren. Bei den Mietern waren die Wohnungen aufgrund ihrer Nähe zur Innenstadt und der niedrigen Mieten jedoch gefragt.

So ist auch der jetzt beginnende Abriss bei vielen Bischofswerdaern mit Emotionen verbunden. Die meisten der einst rund 50 Mieter wären gern in ihren Wohnungen geblieben. Zum Jahresende 2016 mussten die letzten von ihnen ausziehen. Für die Heizungen aus DDR-Zeit lief die Betriebserlaubnis ab. Die Häuser selbst waren in den 80er Jahren gebaut worden. (SZ/ir)