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Abkühlung mal anders

Beim Familienfest im Stadtbad geht es nicht nur ums Baden.

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© André Braun

Von Jens Hoyer

Döbeln. Die transparenten Bälle, in denen die Kinder stecken, nennen sich „Bubble Balls“ und sind der experimentelle Beweis dafür, dass Kraft gleich Masse mal Beschleunigung ist. Zwei Jungs nehmen Anlauf. Ein Pfiff. Die beiden laufen aufeinander zu und prallen zusammen. Der Kleinere macht einen Überschlag nach hinten. Schmerzhaft ist das nicht, weil er sicher in der aufgeblasenen Hülle steckt. „Ihr fallt um“, meint Denis Wersch und schubst zwei Mädchen, dass sie sich kugeln. Die „Bubble Balls“ gehören zu den Attraktionen, die die Stadtwerke den Gästen beim Familientag im Freibad bieten. „Wir kommen aus Leisnig und sind aber eigentlich immer nur in Dresden oder Leipzig unterwegs. Es ist schön, dass wir auch mal was lokal machen können“, sagt Denis Wersch.

Josephine und Béla haben ihr Schwimmabzeichen in Bronze abgelegt. Dazu gehört auch, einen Gegenstand aus dem tiefen Wasser nach oben zu holen.
Josephine und Béla haben ihr Schwimmabzeichen in Bronze abgelegt. Dazu gehört auch, einen Gegenstand aus dem tiefen Wasser nach oben zu holen. © André Braun
Einmal überschlagen bitte: Die Rolle vorwärts mit dem „Bubble Ball“ ist gar nicht so einfach. Denis Wersch hilft nach
Einmal überschlagen bitte: Die Rolle vorwärts mit dem „Bubble Ball“ ist gar nicht so einfach. Denis Wersch hilft nach © Jens Hoyer

Nebenan sind die Kämpfe noch sportlicher. 13 Kinder- und Jugendmannschaften der HSG Neudorf-Döbeln, der HSG Freiberg und von TuS Mockau kämpfen beim Beachhandball auf dem Sandplatz um Tore – insgesamt rund 150 Kinder- und Jugendliche. Dirk Förster-Wehle arbeitet nicht nur für Döbelns größtes Immobilienunternehmen TAG Wohnen, er ist auch Handballtrainer einer Mädchenmannschaft der E-Jugend in Mockau. „Die Mädchen müssen noch viel Erfahrungen sammeln. Hier auf dem Platz können sie den Ball nicht prellen. Das ist ein sehr schnelles Handballspiel, das einen guten Überblick verlangt“, sagte der Trainer. Bis zum Nachmittag werden sich die Spiele der Jugendmannschaften hinziehen. „Schön, dass sich das Stadtbad ums Catering gekümmert hat“, sagte Förster-Wehle. Die Sparkasse hatten die Speisen spendiert.

Paul Mangler, zehn Jahre alt, ist schon fertig mit dem Spielen und springt ins Wasser. Aber nicht zum Planschen, sondern für eine ernsthafte Prüfung. Die Mitarbeiter des Stadtbades nehmen die Schwimmprüfungen Seepferdchen und Bronze ab. „Er kann schon lange Schwimmen. Für Veranstaltungen in der Schule braucht er aber das Schwimmabzeichen in Bronze. In der 5. Klasse haben sie ein Kanulager“, sagte Mutter Claudia Mangler. 200 Meter muss der Zehnjährige in 15 Minuten schwimmen. „Das ist gut zu schaffen, sagt Mandy Ratzka, Mitarbeiterin im Stadtbad, die die Prüfung mit der Stoppuhr abnimmt. Dazu gehört auch, einen Gegenstand aus 1,80 Metern Tiefe heraufzuholen. „Außerdem muss er mindestens zehn Baderegeln wissen“, so die Mitarbeiterin.

Einige Kinder hatten im Laufe des Tages die Schwimmprüfungen absolviert. Ansonsten geht es ganz locker zu. Die Kinder tobten in aufblasbaren Bällen auf dem Wasser und versuchten, in winzigen Tretbooten vorwärtszukommen. Ein bisschen Abenteuer ist auch dabei, denn der Tauchsportverein bietet wieder „Schnuppertauchen“ mit Pressluftflasche im Schwimmerbecken an.