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Abfallentsorgung wird zum Fall für die Vergabekammer

Es laufen drei Verfahren – damit können vorerst keine Verträge abgeschlossen werden.

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© dpa

Von Jörg Richter und Domokos Szabó

Riesa/Großenhain. Statt Remondis soll ab Oktober die Firma Knettenbrech und Gurdulic den Müll im Raum Riesa-Großenhain entsorgen. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) will dem hessischen Familienunternehmen den Zuschlag erteilen, weil das beste Angebot der ursprünglichen Ausschreibung, das Remondis abgab, zu teuer war. Unterdessen hat der ZAOE bestätigt, dass nicht nur Remondis vor der Vergabekammer Leipzig gegen die Aufhebung einzelner Lose der ursprünglichen Ausschreibung klagt. Es gebe insgesamt drei Vergabenachprüfungsverfahren. So lange diese nicht abschließend geklärt sind, werden keine neuen Verträge abgeschlossen. Weder mit Remondis noch mit Knettenbrech und Gurdulic.

SZ-Informationen zufolge stehen auch in der Sächsischen Schweiz und im ehemaligen Weißeritzkreis Anbieterwechsel an. Auch diese Regionen gehören zum ZAOE-Verbandsgebiet. Aber anders als im Raum Riesa-Großenhain handelt es sich bei den Unternehmen Kühl Entsorgung & Recycling (für die Sächsische Schweiz) und Alba Sachsen (für den Weißeritzkreis) um Firmen aus der Region, die bereits von 2007 bis 2011 für den ZAOE tätig waren. „Beide Unternehmen bringen umfangreiche Erfahrungen mit und kennen bereits die örtlichen Besonderheiten“, sagt Verbandssprecherin Ilka Knigge. Kühl und Alba sollen jeweils die Firma Becker Umweltdienste ablösen, die Niederlassungen in Freital und Sebnitz hat. Im linkselbischen Bereich der Sächsischen Schweiz arbeitet Kühl bereits für Becker als Subunternehmen. Dort wird es vermutlich die wenigsten Probleme bei einem möglichen Wechsel der Müllentsorger geben.

Der Recyclingkonzern Alba aus Berlin hat Niederlassungen in Leipzig, Torgau, Wurzen und Oschatz. Knettenbrech und Gurdulic ist in Sachsen noch nicht vertreten. Das Unternehmen hat sich noch nicht öffentlich dazu geäußert, wo es sich in Sachsen oder Südbrandenburg sesshaft machen will. Zweieinhalb Monate vor dem geplanten Start gibt es auch noch keine Hinweise im Landratsamt oder in den Rathäusern von Riesa und Großenhain.