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64 Kilometer an nur einem Tag

Am Wochenende wird erstmals der Elbsteigermarsch veranstaltet. Mit einem gemütlichen Ausflug hat der nichts zu tun.

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© Symbolbild/dpa

Von Nancy Riegel

Sächsische Schweiz. 64 Kilometer quer durch die Sächsische Schweiz. Was nach einem einwöchigen Aktivurlaub klingt, wollen rund 250 Wanderer an einem einzigen Tag schaffen. Am Sonnabend findet erstmals der Elbsteigermarsch statt, organisiert von Wanderfreunden aus der Region.

Im März dieses Jahres wurde schon einmal eine Langstreckenwanderung veranstaltet. Beim sogenannten Megamarsch liefen rund 1 000 Menschen über den Elberadweg von Dresden nach Bad Schandau. „Wir wollen den Teilnehmern beim Elbsteigermarsch mehr bieten als nur den Blick auf die Elbe“, sagt Thomas Nitzschner. Der Struppener gehört zum Verein Wanderlust, der sich extra für die Organisation der Extremwanderung gegründet hat.

Die Vereinsmitglieder haben sich deshalb entschieden, die Route quer durch das Elbsandsteingebirge verlaufen zu lassen. Start ist in Stolpen. Von dort aus geht es vorbei an der Rathewalder Mühle zur Bastei, weiter nach Rathen und dann hoch zum Lilienstein. Es folgt ein Streifzug durch Prossen. Weiter geht es nach Porschdorf, Kohlmühle und über einen kräftezehrenden Steilanstieg nach Altendorf. Danach laufen die Teilnehmer über den Panoramaweg Richtung Lichtenhain und zum Großen Schrammtor. Dann folgen die letzten Kilometer nach Bad Schandau und über die Elbebrücke nach Krippen, wo sich das Ziel am Sportplatz befindet. 250 Menschen wollen sich dieser Herausforderung bei der Premiere stellen, die Anmeldefrist lief bis Ende September.

Thomas Nitzschner und seine Mitstreiter sind die Strecke natürlich vorher abgelaufen. 15 Stunden haben sie gebraucht. „Aber es wird einige geben, die schneller sein werden“, ist er sich sicher. Menschen, die solche extremen Strecken laufen, wollen an ihre Grenzen kommen, sagt der 31-Jährige. „So ein Marsch hat nichts mit einer gemütlichen Sonntagswanderung zu tun. Man muss sich unterwegs manchmal wirklich zum Weiterlaufen zwingen.“ Auf der Strecke richtet der Verein zehn Checkpunkte ein, an denen sich die Teilnehmer Stempel abholen müssen und an denen sie Getränke und Snacks bekommen – und notfalls auch medizinisch versorgt werden können. „Die Mitläufer sind angehalten, auf den Schutz der Umwelt zu achten, also beispielsweise keinen Müll liegen zu lassen“, ergänzt der Mitorganisator.

Parallel zu der kräftezehrenden Wanderung veranstaltet der Verein Wanderlust ein kleines Familienfest am Ziel, zu dem auch alle Nichtwanderer eingeladen sind. Ab 14 Uhr wird es auf dem Festplatz Krippen einen Seilgarten und eine Hüpfburg für Kinder geben, es gibt etwas zu essen und ab 20 Uhr spielen eine Band und ein DJ. „Die Wanderer selbst werden wohl aber nicht mehr tanzen wollen“, sagt Thomas Nitzschner lachend.

Elbsteigertag, 6. Oktober, 14 Uhr, Festplatz Krippen