Merken

50 Jahre Geißlitztaler

Zum runden Orchesterjubiläum gibt es am 3. November eine musikalische Zeitreise im Kulturzentrum Schloss.

Teilen
Folgen
NEU!
© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia und Uwe Beckert

Röderau/Großenhain. Musik macht Menschen fröhlich und Musizieren macht glücklich. Der Geißlitztaler Musikanten e. V. kann das belegen und verweist stolz darauf, seit fünf Jahrzehnten seine Instrumente in meisterlichem Einklang zu spielen. Bereits 1968 bestand das Pionier- und Jugendblasorchester Pulsen, das hohe Qualität erreichte und aus dem 1992 der musikalische Verein hervorging. Das kleine Flüsschen Geißlitz, das sich anmutig durch die Röderaue schlängelt, steht seitdem als Pate für den Orchesternamen. Die musikbegeisterten Mitglieder kommen vorwiegend aus dem gesamten Landkreis.

Heute sind die Geißlitztaler Musikanten ein beliebtes und gefragtes Laienorchester. Die 25 Amateurmusiker verbindet die Faszination, gemeinsam neue Klänge zu erzeugen und damit Frohsinn und Freude zu verbreiten. In ihren Auftritten begeistern sie Zuhörer und Zuschauer im Großraum Meißen, Riesa, Großenhain und Elsterwerda bei Konzerten unterschiedlichster Art. Sicher hat der eine oder andere das Orchester schon live erleben können: auf dem Stadtfest Großenhain, dem Park- und Schützenfest in Zabeltitz, dem Tag des offenen Denkmals oder auch zu verschiedensten Firmenveranstaltungen.

Das große Repertoire reicht von traditioneller Blasmusik über anspruchsvolle Konzert- bis hin zur Unterhaltungsmusik. Dazu gehören unter anderem deutsche und österreichische Marschlieder, böhmische Blasmusik und Stimmungslieder, Konzertklänge von Franz von Suppé, Johann Strauß und anderen oder Unterhaltungsmusik in Swing, Beat und Samba. Stetig erweitert das Orchester, dessen Markenzeichen konzertante Blasmusik ist, sein Repertoire. Alle Musikstile faszinieren durch ihre mitreißenden Rhythmen und bekannte Melodien zielen „mitten in die Seele“.

Bei den Geißlitztaler Musikanten sind Männer wie Frauen gleich stark vertreten, und es geht vom Teenager bis zum Senior. Viele erlernten ihr Instrument schon früher im Jugendblasorchester, das zur Musikschule gehörte. Nun wollen sie weiterhin öffentlich spielen. „Es ist ein tolles Gemeinschaftsgefühl, es macht wirklich Spaß“, sagt Gaby Petzold. Die Großenhainerin spielt Oboe und wird durch das Jubiläumsprogramm führen. Auch Tochter Marie (13) ist an der Posaune mit dabei. Zu den Geißlitztalern gehört außerdem Eileen Kretzschmar aus Kalkreuth an der Klarinette. „Ich habe Freude am gemeinsamen Musizieren, es ist einfach ein wunderschönes Hobby“, sagt sie. Uwe Beckert als Vorsitzender spielt Horn. Der Röderauer war bereits als Kind zehn Jahre im Orchester und ist jetzt Vereinsvorsitzender. „Beim gemeinsamen Musizieren verschaffen wir uns Abstand vom Alltag“, sagt er und erinnert an Karlfried Winkler, den früheren musikalischen Leiter. Der starb im August 2016. „Sein Traum, zum 50-jährigen Orchesterjubiläum vor seinem Lebenswerk zu stehen, blieb ihm leider versagt“, bedauert der Werbefachmann. Jörg Rietdorf ist heute künstlerischer Leiter des Orchesters und konnte auch seinen Sohn Tim (12) fürs Mitspielen begeistern – am Schlagzeug. Udo Lamm vertritt Rietdorf als zweiter Dirigent.

Sogar am Einheitsfeiertag kamen die Geißlitztaler zusammen, um für das Jubiläumskonzert am 3. November im Kulturschloss zu proben. Ihre musikalische Zeitreise reicht von den Anfängen des Orchesters bis heute. Das bekannte Kinderlied „Über allem strahlt die Sonne“ wird in dem 1,5-stündigen Festprogramm genauso zu hören sein wie das neueste Stück „La cucaracha“. Damit verbindet sich der Wunsch, dass der Verein noch wachsen möge und weitere Orchestermitglieder bekommt. Wer also Erfahrungen mit Flöte, Klarinette, Oboe, Flügelhorn, Horn, Tenorhorn, Trompete, Bariton, Posaune, Tuba oder Schlagzeug hat, der ist herzlich eingeladen, bei den Proben einfach mal vorbeizukommen. Sie finden immer mittwochs von 17.30 bis 19.30 Uhr im Proberaum Pulsen, Koselitzer Straße 26 neben der Kulturstätte statt.

Für das Jubiläum haben die Geißlitztaler ihr Erscheinungsbild „dezent überarbeitet“. Uwe Beckert: „Wir sind schließlich keine Frühschoppen-Bierglaskappelle“.