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37 Jahre und kein Ende in Sicht

Das Freibad feiert 90-jähriges Jubiläum. Fast vier Jahrzehnte hat Lutz Porsche dort gearbeitet. Das soll auch so weitergehen.

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© André Braun

Von Eric Mittmann

Geringswalde. Im richtigen Dienst ist er erst seit 1990, sagte Schwimmmeister Lutz Porsche bescheiden. „Meine Ausbildung habe ich jedoch bereits 1986 gemacht. Und auch davor war ich schon als Rettungsschwimmer tätig.“

Seit 1981 arbeitet Porsche im Geringswalder Freibad, das am Sonnabend 90-jähriges Jubiläum feiert. „Eigentlich sollten die Feierlichkeiten bereits im vergangenen Jahr stattfinden. Das wurde dann allerdings verschoben“, so Porsche.

1927 wurde das Freibad eröffnet. Drei Jahre dauerten die Bauarbeiten dem Schwimmmeister zufolge. Als Porsche 1981 zu den Rettungsschwimmern dazustieß, erfolgte gleichzeitig einer der zahlreichen Umbauten, die er seitdem miterlebt hat. „Ich war damals relativ spät dran, weil ich zunächst noch meinen Armeedienst beenden musste. Mein Vorgänger, Günther Lottes, hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein Team aus Rettungsschwimmern aufgebaut. Ich kannte das Bad allerdings schon aus meiner Kindheit. Mit vier Jahren war ich das erste Mal hier“, so Porsche.

Zusammen mit Lottes arbeitete der Schwimmmeister bis 2012 im Freibad. Zwischenzeitlich wechselte er jedoch auch für zwei Jahre zu anderen Bädern. So 1997 nach Amelinghausen bei Lüneburg. „Dort gab es ein Problem mit dem Schwimmmeister. Weil das unsere Partnergemeinde ist, haben wir uns kurzerhand abgesprochen und ich habe ausgeholfen. 1998 bin ich dann nach Erdmannsdorf gewechselt.“

Als Porsche 1999 zurückkehrte, wurde zugleich die alte Rutsche abgerissen und durch eine neue ersetzt. „Die Arbeiten übernahm die Firma Rinn, deren Geschäftsführer früher Rennrodler war. Danach hat er sich dann eine Rutschenfirma aufgebaut“, erzählte der Schwimmmeister.

Bis zum Dienstende seines Vorgängers teilten sich Porsche und Lottes in die Arbeit rein, wobei Porsche meist Vorarbeiten wie Grasmähen und das Nehmen von Wasserproben übernahm. 2012 ging Lottes in Altersteilzeit. Seitdem ist Porsche für alles im Bad zuständig, wie er selbst sagt. „Das beginnt im März mit der Grundreinigung des Beckens und den Reparaturen, die über die Wintermonate angefallen sind. Gleichzeitig koordiniere ich auch die Arbeit mit den Firmen, die beispielsweise die Wartung der Filter und der Chloranlage übernehmen. Bis zum Wassereinlass im Mai muss dort alles top sein. Den Rhythmus kenne ich ja nun aber schon, weshalb ich bereits im Januar damit anfange, mich mit den Firmen abzusprechen. Die Abstimmung mit der Stadt läuft dann immer reibungslos.“

In den Sommermonaten ist Badbetrieb für Porsche angesagt. Danach muss das Bad für den Winter vorbereitet, die Leitungen entleert und alles eingelagert werden.

Ein Ende seiner Arbeit sei derzeit nicht in Sicht, wie Porsche sagt. „Das hängt davon ab, welche Pläne die Stadt für das Bad hat. Der Bürgermeister hat jedoch bereits gesagt, dass das Freibad ein Teil Geringswaldes ist.“

Das Geringswalder Freibad feiert am Sonnabend 90-jähriges Bestehen. Beginn ist um 14 Uhr. Neben viel Wasserspaß wird dabei auch eine Übertragung des WM-Spiels Deutschland gegen Schweden geboten.