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101 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs

Joyson Safety Systems im Mockritzer Gewerbegebiet schließt Ende 2019. Das passiert in drei Schritten.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Großweitzschen. Joyson Safety Systems im Mockritzer Gewerbegebiet, ehemals Takata, hat am Freitagnachmittag angekündigt, den Standort bis Ende 2019 zu schließen. Hendrik Hasch, Leiter der Produktgruppe Gasgeneratoren, hat am Freitagnachmittag und später in der Nachtschicht die Mitarbeiter über diese Entscheidung informiert.

„Sicher wird die Enttäuschung sehr groß gewesen sein“, sagte Dr. Andreas Bartelt, Kommunikationsdirektor von Joyson Safety Systems. Darauf vorbereitet seien die Mitarbeiter sicher nicht gewesen. Doch die Vorzeichen für eine solche Entscheidung hätte es gegeben. „Dass mit dem Konzern etwas passiert, war klar“, so Bartelt. Mockritz sei einer von vier europäischen Standorten des Unternehmens, an denen Gasgeneratoren für Airbags gefertigt werden. Das war einer zu viel. Die Entscheidung fiel gegen Mockritz.

„Als Teil eines ganzheitlichen Konsolidierungsprogramms zur Anpassung an die wettbewerblichen Rahmenbedingungen hat Joyson Safety Systems entschieden, die Gasgeneratorfertigung in Europa neu zu ordnen und den Standort Döbeln zu schließen“,sagte Dr. Andreas Bartelt.

Erst im April dieses Jahres hatte Joyson Safety Systems das Werk im Mockritzer Gewerbegebiet übernommen. Zur weiteren Entwicklung des Standortes konnten damals noch keine Angaben gemacht werden. Alle damals 110 Mitarbeiter wurden übernommen.

Jetzt sind insgesamt 101 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. Die Werkschließung stelle in keiner Weise eine Bewertung der Qualität und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter dar, so Bartelt. Abgebaut werde in drei Schritten. Bereits Ende Juli würden 70 Prozent der Mitarbeiter entlassen, bis Ende Oktober die Hälfte der noch übrig gebliebenen Belegschaft und bis Ende des Jahres wird das Werk ganz geschlossen. Es soll komplett geräumt werden.

Großweitzschens Bürgermeister Jörg Burkert zeigte sich von der Mitteilung sehr betroffen. „Das ist auch für die Gemeinde ein großer Verlust. Schlimm ist, dass viele Leute aus der Region ihre Arbeit verlieren werden“, so Burkert. Die Gemeinde sei froh gewesen, ein gut ausgelastetes Gewerbegebiet zu haben. Der Weggang von Joyson Safety Systems reiße eine große Lücke. Immerhin hatte das Unternehmen zwei große Hallen am Standort. Schon im März 2017 wurden 150 Mitarbeiter bei Takata in Mockritz und in Freiberg entlassen (DA berichtete). Das Werk in Freiberg ist von der Schließung nicht betroffen.

„Wir werden den Mitarbeiterabbau sozialverträglich gestalten. So werden wir den Einsatz von Mitarbeitern an anderen Standorten prüfen“, so Hendrik Hasch. Konkrete Angaben dazu gab es auf Anfrage nicht. Zuerst solle mit den Mitarbeitern gesprochen werden. Einen Betriebsrat, der für sie verhandeln könnte, haben sie nicht.