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10 000 Titel im Gepäck

Der Sommer ist die Zeit der Open-Air-Festivals. DJ Mirko Strehle aus Leppersdorf legt dort auf.

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© Thorsten Eckert

Von Rainer Könen

Leppersdorf. Er ist natürlich noch nie mit einem Privatjet von Gig zu Gig geflogen, so wie es die DJs der absoluten Top-Liga, die mit den Millionengagen, in überbuchten Nächten tun. Aber Mirko Strehle hatte schon mal zwei Bookings an einem Abend, da war genaues Timing gefragt. Da legte er den gefragten Mix von Querbeet-Musik und Techno auf, die Leute waren begeistert, packte seine Sachen und zog weiter.

Der Leppersdorfer Mirko Strehle gehört im Radeberger Umland zu den bekanntesten DJs. Unter seinem Künstlernamen „step2live“ wird er auch in diesem Sommer wieder auf Dorffeiern, Festivals oder Badfesten mit heißen Rhythmen für entsprechende Party-Atmosphäre sorgen. Zuletzt hatte der 29-Jährige beim Wachauer Mondscheinbaden aufgelegt.

Der Einstieg ins DJ-Dasein, bei Mirko Strehle begann er in der Schulzeit. Richtig los ging es für ihn, als die Schule vorbei war, er eine Ausbildung als Mechatroniker begann: mit Vinyl-Platten und zwei Plattenspielern. Ein etwas ungewöhnlich puristischer Ansatz in Zeiten, in denen DJs Memorysticks voller MP3-Files in ihre digitalen Geräte stecken. Das war auch die Zeit, als er dabei war, einen eigenen Stil zu entwickeln. Am Anfang war es vor allem die sogenannte Querbeet-Musik, die er bei seinen Gigs spielte. Rock, Pop, Elektro. Wenn man so will, das klassische Einstiegsprogramm für Vertreter seiner Zunft. In Dresden nahm ab 2012 seine DJ-Karriere Schwung auf. Gemeinsam mit einem Bekannten belebten sie dort die Partyszene. „Da haben wir fast jedes Wochenende Musik gemacht“, blickt der Leppersdorfer zurück. Drei Jahre lang ging das. Das war auch die Zeit, in der der Leppersdorfer beim alljährlich stattfindenden German-DJ-Contest mitmachte. Um aufzusteigen, in eine höhere Liga? Eher, um zu lernen, um zu schauen, wie die DJ-Kollegen den Sound unters Publikum bringen. Mirko Strehle ist jemand, der seinen Spaß als DJ gerne auslebt, auf der anderen Seite auch recht bodenständig ist. Er erzählt, dass er das Familienleben überaus schätze. Ständig in Clubs aufzulegen, er braucht nicht lange zu überlegen, „nein, ist nicht mein Ding“. Da gehe viel an Lebensqualität verloren. Permanent von einem Gig zum nächsten weiterzuziehen, womöglich wochenlang, er schüttelt den Kopf. Will er nicht, zumal er auch einen Job hat. Er ist Instandhaltungsingenieur. Musik aufzulegen, das „mache ich, weil es mir Spaß macht“.

In vielen Locations in Sachsen hat er bereits aufgelegt. Aber sein Stammhaus, dort, wo er regelmäßig gebucht wird, das ist der Lichtenberger Obergasthof. Im Sommer, das wissen die hiesigen Veranstalter von Dorffesten und Open-Air-Festivals, kann Mirko Strehle mit seiner Musik, seine Set-Liste umfasst rund 10 000 Titel, jede Veranstaltung atmosphärisch so gestalten, dass die Menge voll auf ihre Kosten kommt. Warum gibt es in der männerdominierten DJ-Szene eigentlich kaum Frauen? Strehle: „Liegt wohl daran, dass sich frau mit der Technik schwertut“. Er kenne aber einige, die sich gerne einmal als DJ ausprobieren möchten, jedoch von den vielen Funktionen, die so eine Controller-Anlage hat, schlichtweg überfordert fühlten. Dabei könne man als Frau, wenn man Erfolg habe, in der Szene schnell aufsteigen, findet der gebürtige Leppersdorfer, der in seiner Freizeit auch noch einem anderen Hobby nachgeht. Er klettert gerne. Vorerst noch im Indoor-Bereich. Da kann er entspannen, relaxen. Wer den Leppersdorfer Mirko Strehle alias DJ step2live demnächst in der Region erleben möchte, hat dazu am 13. Oktober die Gelegenheit. Auf einer Revival Party im Lichtenberger Obergasthof wird er auflegen. Sicher wieder mit viel Querbeet-Musik und einem offenen Ohr für die Musikwünsche der Besucher.

Denn schließlich hat der 29-jährige Leppersdorfer die Musik, die andere gerne hören möchten.