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Zauberei in Görlitz

Der Film „Der Zauberlehrling“ entsteht im März in Görlitz und Bad Muskau – Komparsen werden noch gesucht. Es ist nicht der einzige Dreh in diesem Monat.

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© Archivfoto: Jens Trenkler

Von Daniela Pfeiffer

Wer Goethes „Zauberlehrling“ im Unterricht hatte, verleiert vielleicht die Augen ob der unglaublichen Länge dieser Ballade. Da ist es doch entspannter, sie im Fernsehen oder Kino anzuschauen. Ein Dutzend Verfilmungen gibt es mindestens, eine weitere kommt nun hinzu.

„Der Zauberlehrling“ wird ab kommender Woche in Görlitz gedreht. Ein Märchenfilm, dem die 1797 geschriebenen Verse zugrunde liegen. Ansonsten macht die Erfurter Kinderfilm GmbH aber einen Märchenfilm daraus, mit einer schönen Liebesgeschichte. „Die Stelle mit dem Besen und dem Wasser gibt es aber tatsächlich in dem Film“, so Antje Mews von der Berliner Komparsenagentur Filmissimo.

Sie sucht im Auftrag der Produktion nach Mägden, Schlosswachen, Bäckern, Metzgern, Tuchmachern, Magdfrauen, Palastwächtern und Bürgern. Kurzum: nach allem, was so ein Märchenfilm braucht. 150 Statisten werden insgesamt für die Dreharbeiten in Görlitz und Bad Muskau benötigt. In Görlitz soll vom 7. bis 20. März, in Bad Muskau danach gedreht werden. Vor allem für dort sucht Antje Mews noch Komparsen. Beim Theater in Cottbus hat sie auch bereits angefragt, sagt sie.

Ein extra Casting wird es diesmal nicht geben – das gilt auch für Görlitz. Man wolle sich vom Fundus der im Internet als Komparsen angemeldeten Leute bedienen. Neuanmeldungen sind jederzeit erwünscht. „Wir suchen schon sehr spezielle Menschen“, so Mews. Denn die Kostüme seien bereits fertig, dazu werden nun Komparsen gesucht – und nicht umgekehrt. Natürlich hätten in so einem historischen Film Piercings, Ohrtunnel, gefärbte Haare oder künstliche Fingernägel keine Chance.

„Am liebsten sind uns Männer mit Bart und längeren Haaren sowie Frauen mit ungefärbten Haaren“, sagt Antje Mews. Kinder werden nicht eingesetzt, auch wenn es ein Märchenfilm wird. Über die Besetzung ist noch nicht viel durchgesickert. Von der Produktionsfirma Kinderfilm GmbH, deren Geschäftsführerin Ingelore König eine gebürtige Görlitzerin ist, drangen bislang kaum Informationen nach außen.

So wird der März für Görliwood ein äußerst erfolgreicher Monat. Nicht nur, dass im Görlitzer und Löbauer Umland bereits Szenen für „Der Hauptmann“ gedreht wurden – und die Filmcrew Ende März in Görlitz weiterdrehen wird. Hier sind der Untermarkt mit dem Braunen Hirsch und der Bahnhof als Drehorte im Gespräch. Vielmehr deutet sich darüber hinaus ein weiterer Dreh an – wahrscheinlich ebenfalls auf dem Bahnhof.

Hier sollen dem Vernehmen nach ebenfalls Ende März Szenen für „Das schweigende Klassenzimmer“ entstehen, der vor allem in Berlin und Eisenhüttenstadt gedreht wird und auf dem gleichnamigen Roman basiert. Es geht um eine Abiturklasse, die 1956 im Unterricht spontan eine Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Ungarnaufstandes abhält und deswegen in die politischen Mühlen des DDR-Regimes gerät.

Nicht zuletzt können im März zwei bereits abgedrehte Filme im Kino angeschaut werden: „Der junge Karl Marx“, 2015 in Görlitz gedreht, sowie „Auf Wiedersehen Deutschland“. Dafür wurde im vergangenen Frühjahr in der Stadt gefilmt.

www.filmissimo.de