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Willkommen im Dynamoland

Dank eines Aufklebers gehört Königstein seit Kurzem zu einem ganz besonderen Land. Ganz ohne Referendum. Ist das legal?

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© SZ/Franz Werfel

Von Katharina Klemm

Königstein. Wer auf Landkarten das sogenannte Dynamoland sucht, der wird enttäuscht aufgeben. Zu finden ist es nämlich auf keiner. Doch immer wieder erklären Fans von Dynamo Dresden andere Orte dazu. Verliehen wird das Prädikat mittels eines Aufklebers auf dem Ortsschild. Offiziell angebracht werden die natürlich nicht. Per Sticker werden die Orte gewissermaßen für das Dynamoland okkupiert.

Jetzt wurde auch die Stadt Königstein in den Kreis der Auserwählten aufgenommen, die diesen Titel tragen dürfen oder eben müssen. Wie allerdings die Einwohner das finden – vor allem die, die nicht so fußballbegeistert sind – ist nicht bekannt.

In Königstein wurde der Aufkleber mit dem Schriftzug „Dynamoland“ direkt unter dem Stadtnamen platziert. Die gelbe Farbe des Vereins passt sogar fast zum dunkleren Gelb des Schildes. So mancher Autofahrer wird sich angesichts der Neuerung sicher wundern, wenn er aus Richtung Pirna kommend in die Stadt fährt.

Vielleicht sorgte die Nachricht vom Bau der Mehrzwecksportanlage in Pfaffendorf für Begeisterung bei den Anhängern der Gelb-Schwarzen. Und sie hoffen, auf diesem Weg ihren Lieblingsverein nach Pfaffendorf zu locken. Oder die Herren des SV Königstein in der Kreisliga B erhoffen sich Kraftzuwachs durch den Zweitligisten.

Was auch immer der Grund für die Aufkleberattacke ist: Für Arbeit wird sie noch sorgen. Denn der Sticker muss entfernt werden. So etwas sei verboten und verursache den Straßenmeistereien derzeit viel Arbeit, teilt das Landratsamt mit. Sollte das Schild dabei beschädigt werden, könnte es sich sogar um Sachbeschädigung handeln, sagt Polizeisprecher Marko Laske. Entschieden werden müsse das aber im Einzelfall.