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Wie Löbau den Tag der Sachsen stemmen will

Verkehrschaos vermeiden und Sicherheit gewährleisten – das sind die größten Herausforderungen vor dem Fest.

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© dpa

Von Romy Altmann-Kühr

Noch 14 Tage – dann startet in Löbau der Tag der Sachsen, das größte Fest im Freistaat. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. In dieser Woche wurde damit begonnen, die Zufahrten zu den Großparkplätzen zu asphaltieren. Vor allem das Thema Sicherheit auf dem Festgelände spielt eine große Rolle. Die SZ fasst die wichtigsten Eckpunkte zusammen.

Extra zum Tag der Sachsen gibt‘s eine Briefmarke von Postmodern. Das Dienstleistungsunternehmen gehört zur DDV-Mediengruppe, in der die Sächsische Zeitung erscheint.
Extra zum Tag der Sachsen gibt‘s eine Briefmarke von Postmodern. Das Dienstleistungsunternehmen gehört zur DDV-Mediengruppe, in der die Sächsische Zeitung erscheint.

Verkehr:

Liniennetz erweitert und Großparkplätze gebaut

Die Stadt wirbt dafür, dass so viele Besucher wie möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Löbau kommen, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Deshalb sind in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund (Zvon) und der Kraftverkehrsgesellschaft (KVG) Zug- und Busverbindungen abgestimmt sowie zusätzliche eingerichtet worden. Aus Richtung Zittau zum Beispiel verkehren Busse im Stundentakt, ebenso aus dem Oberland und zurück. Aus dem Norden fahren ebenfalls mehr Busse als üblich, ebenso aus Richtung Bautzen. Aus dem Oberland kann man zum Tag der Sachsen auch mit dem Zug anreisen. Auf der Strecke Rumburk–Löbau lassen die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde aller zwei Stunden Sonderzüge fahren. „Der Bahnhof liegt mitten in der Stadt“, sagt Löbaus OB Dietmar Buchholz. Praktischer als mit öffentlichen Verkehrsmitteln könne man deshalb kaum zum Fest anreisen. Genaue Fahrpläne sind auf der Internetseite zum Tag der Sachsen veröffentlicht. Wer dennoch mit dem Auto kommt, muss sein Fahrzeug auf einem der beiden Großparkplätze – entweder bei Nechen an der B 178 oder bei Rosenhain an der B 6 – abstellen und mit dem Shuttle-Bus ins Zentrum fahren. Die Parkplätze werden extra angelegt und später wieder zurückgebaut.

Sicherheit: Nizza-Steine und Fahrverbot in der Innenstadt

Die gesamte Innenstadt bleibt am Festwochenende autofrei. Das soll Verkehrschaos vermeiden und zur Sicherheit beitragen. Von Terrorgefahr gehe man in Löbau aber nicht aus. Es gebe dafür keinerlei Anhaltspunkte, so Polizeipräsident Torsten Schultze von der Polizeidirektion Görlitz. Dass es bei derartigen Großveranstaltungen zu Auseinandersetzungen oder auch Diebstählen kommen kann, liege in der Natur der Sache, so Schultze. Auch darauf sei die Polizei vorbereitet und werde reagieren. Zum Schutz vor Terroranschlägen werden sogenannte Nizza-Steine an den Zufahrtsstraßen postiert. Die Betonpoller sollen Autos am Durchfahren hindern. Taschen- und Rucksackkontrollen, wie bei anderen Großveranstaltungen üblich, sind nicht flächendeckend vorgesehen. Wenn es Anhaltspunkte oder einen Verdacht gibt, werden die Sicherheitsleute entsprechende Verdächtige natürlich kontrollieren, sagt der Polizeipräsident. Die Beamten werden das ganze Wochenende über im Stadtgebiet präsent sein, als Ansprechpartner für Einwohner und Besucher. Dabei werden auch trinationale Streifen mit polnischen und tschechischen Kollegen eingesetzt. Außerdem wird ein Lagezentrum aller Einsatzkräfte eingerichtet. Von dort aus wird das Stadtgebiet mit Kameras überwacht. Wie das funktioniert, hat sich Oberbürgermeister Buchholz selbst im Lagezentrum der Polizei in Görlitz angesehen. „Ich fühle mich sicher“, so der OB.

Veranstaltungen: Festumzug wird eine der größten Herausforderungen

Die meisten Besucher – 50 000 – werden zum Festumzug erwartet. Der findet am Sonntag, dem 3. September statt. 150 Bilder werden im Umzug zu sehen sein, den das MDR-Fernsehen überträgt. „Manche Bilder bestehen sogar aus zwei oder drei Wagen“, erklärt OB Buchholz. Inzwischen seien an fast alle Vereine die Vignetten für den Umzug verschickt, damit bekommt jeder seinen Standplatz zugewiesen. Noch in dieser Woche werden Arbeiter bereits damit beginnen, die Standplätze auf den Straßen zu markieren. 172 Vereine, Verbände und andere Institutionen nehmen am Festumzug teil. Dort werden auch 156 Tiere präsent sein. Darunter nicht nur Pferde, sondern auch Alpakas, Kamele – und ein Esel, kündigte Matthias Rößler, Präsident des Kuratoriums „Tag der Sachsen“, an. In der Stadt und im Messepark gibt es Themenmeilen mit Ständen, Bühnen und Präsentationen. Insgesamt kann Löbau schon jetzt einen Teilnahmerekord verzeichnen. Bislang haben sich 453 Vereine und Verbände angemeldet, um mitzumachen. Im Vorjahr in Limbach-Oberfrohna waren es 412 gewesen, sagte Rößler.