Merken

Wie geht es weiter mit Meissen?

Der Geschäftsführer der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen will aus dem Traditionsbetrieb einen Luxuskonzern machen. Der Freistaat als einziger Gesellschafter lässt das Konzept prüfen. Das Ergebnis liegt nun vor.

Teilen
Folgen
© dpa

Dresden. Ein Gutachten, mit dem der sächsische Finanzminister Georg Unland (CDU) den Umbau der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen in einen Luxuskonzern überprüfen lassen wollte, ist fertig. Wie ein Ministeriumssprecher am Donnerstag mitteilte, liegt der Bericht der Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG vor. Angaben zum Inhalt machte er jedoch nicht. Das Gutachten sei in Bearbeitung, hieß es.

Unland hatte im Juni angekündigt, dass das Konzept von Meissen-Geschäftsführer Christian Kurtzke auf seine Plausibilität und Zukunftsfähigkeit hin überprüft werde. Die weitere Finanzierung des Umbaus des über 300 Jahre alten Traditionsbetriebes, dessen einziger Gesellschafter der Freistaat ist, sollte vom Ausgang abhängig gemacht werden.

Kritiker sehen zu riskante Ideen

Kurtzke will die Manufaktur unter der Marke Meissen Couture zu einem modernen Luxuskonzern umbauen, um das Porzellangeschäft und die rund 650 Arbeitsplätze in Meißen zu sichern. Neue Produkte wie Mode, Schmuck und Möbel wurden ins Programm genommen.

Kritiker werfen ihm hingegen riskante Manöver auf einem hart umkämpften Markt vor, für die am Ende der Steuerzahler geradestehen müsse. Zudem wird befürchtet, dass die traditionsreiche Porzellanherstellung aus dem Fokus gerät.

Laut Finanzministerium hat der Freistaat bereits 17,1 Millionen Euro in den Wachstumskurs gesteckt. Die letzte veröffentlichte Bilanz des Unternehmens ist von 2012 und weist einen Fehlbetrag von 1,17 Millionen Euro bei einem Umsatz von knapp 39,3 Millionen Euro aus. (dpa)

›› Bilanz der Manufaktur 2012 aus dem Unternehmensregister (PDF-Datei)