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Werden Wolfsfallen bald wieder zugelassen?

Die EU hat grünes Licht für den Einsatz bisher verbotener Wolfsfallen signalisiert. Das erfuhr Sachsens Umweltminister Schmidt in Brüssel. Die gepolsterten Tellereisen sollen beim Wolfsmonitoring eingesetzt werden.

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Brüssel/Dresden. Die Europäische Union (EU) hat grünes Licht für den Einsatz bisher verbotener Wolfsfallen signalisiert. Bei einem Besuch bei der für Umwelt zuständigen Brüsseler Generaldirektion sei ihm zugesichert worden, dass die Kommission einem Antrag auf Zulassung sogenannter „Soft Catch Traps“ im Rahmen des Wolf-Monitorings zustimmen werde, teilte Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) am Mittwoch mit.

Bei den Fallen handelt es sich um modifizierte Tellereisen, deren Bügel gepolstert sind, um das Tier nur festzuhalten und nicht zu verletzen. Weil sie aber als normale Tellereisen eingestuft werden, sind sie bislang in der EU aus Tierschutzgründen verboten.

„Wölfe sind streng geschützt und dürfen nicht bejagt werden. Dennoch kann es erforderlich sein, einzelne Tiere einzufangen, zum Beispiel, um sie mit einem Peilsender zu versehen und so ihren Aktionsradius beobachten zu können“, erklärte Schmidt. Die „Soft Catch Traps“ seien dafür am besten geeignet. Mit ihrer Zulassung würden jahrelange Bemühungen und Hoffnungen der Wissenschaftler und Experten des Wolfsmanagements in ganz Europa erfüllt.

Schmidt sprach sich zudem für eine einheitliche und rechtlich sichere Regelung zur „Entnahme“ von Wölfen aus. Damit ist der Abschuss sogenannter Problemwölfe gemeint. Die Kommission habe Verständnis für Umgang mit solchen Wölfen gezeigt und angekündigt, ihre Leitlinien zum Artenschutz zu überarbeiten. Dabei würden auch die Erfahrungen Sachsens einfließen. (dpa)