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Wenn Öl von der Kettensäge tropft

Wie dankt man Politikern, die so erfolgreich sind wie unsere?

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© Symbolfoto: dpa

Von Gunnar Saft

AM Dienstag ist es so weit! Dann wird unsere CDU-SPD-Regierung Hunderttausende rosarote Brillen ans Volk verteilen und sich – begleitet von sphärischen Harfenklängen – einen Tag lang selbst über den grünen Klee loben. Halbzeitbilanz nennt sich das angekündigte Schauspiel, mit dem sich beide Koalitionspartner in der Mitte der laufenden Legislaturperiode auf die Bühne wagen. Und wie immer wird das sicher eine lustige Komödie, wo herzhaft gelacht werden darf und der Zuschauer die Handlung nicht so ernst nehmen sollte. Wer aber partout nicht auf Klamauk steht, den kann ich trösten: Schon am Mittwoch ist alles vorbei. Schade nur, dass wir die schönen Brillen nicht behalten dürfen.

ABER Politiker feiern nicht nur, sondern arbeiten auch hart. So präsentierte Umweltminister Schmidt jetzt in Leipzig eine tolle Innovation: Den „Kettensägenberuhiger“. Wofür der genau gebraucht wird, weiß ich nicht. Ich wollte aber nicht fragen, aus Angst, der Mann regt sich auf und erklärt mir den Kettensägenberuhiger am eigenen Leib. Innenminister Ulbig stellte wiederum in Zschopau neue Polizeimotorräder vor. Angeblich die besten der Welt, weil „mobile Büros auf zwei Rädern“. Das war aber klar geschwindelt – die Dinger haben nicht mal eine Kaffeemaschine an Bord. Welcher Beamte will so was fahren? Und unser Ministerpräsident? Der musste zuletzt kräftig zündeln. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal, bis der historische Meiler im Erzgebirge anging, wo der Regierungschef einfach nur Feuer legen sollte. Wir wissen nun, womit wir uns am Dienstag für die Erfolge der Regierung bedanken: Herr Tillich bekommt ein Sturmfeuerzeug, die Polizeimopeds Getränkehalter und der Umweltminister biologisch abbaubares Kettenöl.