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Weihnachtsmann hilft Brandopfer

Bei Familie Schaarschmidt aus Cunnersdorf kam der Rauschebart noch mal vorbei. Die Freude war groß. Denn das hatte keiner erwartet.

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© Feuerwehr Glashütte/Anne Pilz

Von Maik Brückner

Cunnersdorf. Damit hatten weder Nick Schaarschmidt noch seine Eltern gerechnet. Als die Familie aus dem Winterurlaub heimkehrte, lag auf dem Stapel Zeitung ein Kuvert. Es hatte keinen Absender. Als die Schaarschmidts den Briefumschlag öffneten, staunten sie nicht schlecht. Denn darin befanden sich ein 100-Euro-Schein und eine Karte, die der Weihnachtsmann geschrieben hatte. „Hallo Nick! Ich habe erfahren, was mit Deinem Geschenk passiert ist. Niemand hat so ein trauriges Weihnachten verdient! Deshalb schenke ich Dir etwas Startkapital für ein neues Auto!“, schrieb der Rauschebart.

Diesen Brief gab der Weihnachtsmann bei den Schaarschmidts ab.
Diesen Brief gab der Weihnachtsmann bei den Schaarschmidts ab. © privat

Damit spielte der unbekannte Weihnachtsmann auf das große Unglück an, das der Familie an Heiligabend widerfuhr. Dort präsentierte Vater Mirko seinem 18-jährigen Sohn Nick einen Opel Corsa, den dieser nach seiner bestandenen Fahrprüfung steuern sollte. Den Wagen, Baujahr 2004, hatte der Vater für 300 Euro erworben und für 700 Euro aufgemöbelt. Sohn Nick war begeistert. Er setzte sich rein, probierte das Radio, das Blinklicht und das Fernlicht aus.

Dann ging die Familie zurück ins Haus, um weiterzufeiern. Kurze Zeit später erlebten die Schaarschmidt eine zweite – diesmal nicht sehr erfreuliche – Bescherung. Das Licht fiel aus. „Es funkelte draußen, ein Lichtschein, vor dem Haus war es auf einmal taghell“, berichtete Mirko Schaarschmidt wenig später der SZ. Der Grund war schnell gefunden. Der Opel brannte. Da die Familie das Feuer nicht allein löschen konnte, holte sie die Feuerwehr. Die rückte schnell an, verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus. Für das Auto kam jede Hilfe zu spät. „Wir müssen es verschrotten“, sagt Mutter Kathleen. Auch in der Garage gibt es noch einiges zu tun.

„Am Anfang überlegten wir, ob wir unseren Winterurlaub sein lassen sollten. Wir haben es nicht gemacht“, sagt sie. Umso größer war die Überraschung, die der „unbekannte Weihnachtsmann“ der Familie gemacht hatte. Mutter Kathleen war überwältigt: „Ich bekam eine Gänsehaut.“ Wann gibt es schon so eine Überraschung? Auch Vater und Sohn Nick waren baff. Damit hatten auch sie nicht gerechnet. „Weil wir den Spender nicht kennen, wollten wir uns über die Zeitung bei ihm bedanken“, sagt Kathleen Schaarschmidt.

Nun soll ein neues gebrauchtes Auto her, damit Sohn Nick nach der Fahrschule losdüsen kann. „Mit der Autosuche haben wir noch nicht begonnen“, sagt Mutter Kathleen. Die Spende sei aber eine Ermunterung, damit zu anzufangen. (mit df)