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Vogtlandkreis will künftig mehr Flüchtlinge beschäftigen

Arbeit ist vielleicht die beste Form von Integration. Im Vogtland bekommen Menschen aus Syrien und anderen Krisengebieten nun eine Chance.

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Jörg Schurig

Plauen. Der Vogtlandkreis will künftig mehr Flüchtlinge in Arbeit bringen. Seit zwei Wochen arbeiten sechs Männer aus Syrien und dem Irak in der Plauener Tafel, erklärte Martina Kober, Geschäftsführerin des Jobcenters Vogtland. Diesem ersten Schritt sollen weitere folgen. Momentan betreue das Jobcenter 162 Betroffene mit dem Status als Asylberechtigte. Sie haben das Asylverfahren bereits durchlaufen, Anspruch auf Sozialleistungen und dürfen einer Beschäftigung nachgehen.

Bis Mitte 2016 rechnet Kober mit mehr als 700 Frauen und Männern, die auf diese Weise eine Perspektive erhalten. „Diese werden von uns genauso gefördert, wie andere Arbeitssuchende“, sagte die Geschäftsführerin. Die Ein-Euro-Jobs wie bei der Plauener Tafel sollen der Einstieg in eine geregelte Arbeit sein.

Die sechs Männer befinden sich im Schnitt seit einem Jahr in Deutschland. Jusef Suleiman und Alan Omar aus Syrien gehören zu ihnen. 20 Stunden in der Woche helfen sie, Lebensmittel zu sortieren, die hilfsbedürftige Menschen in der Plauener Tafel abholen. „Die Arbeit ist gut, wir sind dankbar dafür“, sagte Suleiman. Momentan steht ihnen noch eine ehrenamtliche Übersetzerin zur Seite.

Die Tafel wird von der Arbeitsloseninitiative Sachsen (ALI) betreut. Geschäftsführerin Konstanze Schumann lobt: „Die Leute fügen sich gut in unser Team ein, die Zusammenarbeit ist positiv und herzlich.“ 600 Warenkörbe gehen jede Woche über den Tisch. Zusätzlich stehen täglich 60 Essen für Hilfsbedürftige bereit.

Künftig sollen im Vogtland weitere Ein-Euro-Jobs für Asylberechtigte entstehen. „An erster Stelle kommen die Integrationskurse, wo die Menschen unsere Sprache und Kultur erlernen“, sagte Kober. Doch davor und danach sind diese Eingliederungen wichtig - und eine interkulturelle Bereicherung für beide Seiten.“ (dpa)