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Unwetter sorgt für massive Schäden

Kaum ist das Hochwasser weg, setzen schwere Unwetter in Sachsen erneut ganze Straßenzüge unter Wasser. „Land unter“ hieß es vor allem in Leipzig.

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© Roland Halkasch

Leipzig/Görlitz. Die heftigen Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen haben in Sachsen massive Schäden angerichtet. Besonders heftig traf es am Donnerstagabend Leipzig, wo die Notaufnahme und die Technikzentrale eines Krankenhauses unter Wasser standen. Am Freitag konnten deshalb keine Operationen im St.-Elisabeth-Krankenhaus vorgenommen werden. Vielerorts liefen zudem Keller und Tiefgaragen voll, Straßen wurden überflutet und Bäume stürzten um. In Dresden wurden fünf Autos durch herabfallende Äste beschädigt. In Nordsachsen gerieten ein Haus und eine Scheune nach einem Blitzeinschlag in Brand. Die Feuerwehren waren landesweit mit Pumpen im Dauereinsatz.

Schlammlawine auf der S177

Am Donnerstag sorgte ein Unwetter in den Abend- und Nachtstunden für zahlreiche Feuerwehreinsätze. An der Staatsstraße 177 zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen ließ der starke Regen Teile eines Hanges abrutschen.
Am Donnerstag sorgte ein Unwetter in den Abend- und Nachtstunden für zahlreiche Feuerwehreinsätze. An der Staatsstraße 177 zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen ließ der starke Regen Teile eines Hanges abrutschen.
Eine dicke Schlammlawine begrub die S 177 unter sich.
Eine dicke Schlammlawine begrub die S 177 unter sich.
Die Freiwilligen Feuerwehren Ottendorf-Okrilla und Medingen setzten einen Radlader ein, um den Schlamm zu beseitigen.
Die Freiwilligen Feuerwehren Ottendorf-Okrilla und Medingen setzten einen Radlader ein, um den Schlamm zu beseitigen.
Auch die Wiesen entlang der Röder drohten überflutet zu werden.
Auch die Wiesen entlang der Röder drohten überflutet zu werden.
Anwohner holten deshalb ihre Pferde von der Weide und führten sie in ihre Ställe.
Anwohner holten deshalb ihre Pferde von der Weide und führten sie in ihre Ställe.
Die Staatsstraße war für mehrere Stunden gesperrt.
Die Staatsstraße war für mehrere Stunden gesperrt.
Sachsen / Ottendorf-Okrilla: Am 20.06.2013 sorgte ein Unwetter in den Abend- und Nachtstunden für zahlreiche Feuerwehreinsätze. An der Staatsstraße 177 zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen ließ der starke Regen Teile eines Hanges abrutschen. Eine dicke Schlammlawine begrub die S 177 unter sich. Die Freiwilligen Feuerwehren Ottendorf-Okrilla und Medingen setzten einen Radlader ein, um den Schlamm zu beseitigen. Auch die Wiesen entlang der Röder drohten überflutet zun werden. Anwohner holten deshalb ihre Pferde von der Weide und führten sie in ihre Ställe. Die Staatsstraße war für mehrere Stunden gesperrt.
Sachsen / Ottendorf-Okrilla: Am 20.06.2013 sorgte ein Unwetter in den Abend- und Nachtstunden für zahlreiche Feuerwehreinsätze. An der Staatsstraße 177 zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen ließ der starke Regen Teile eines Hanges abrutschen. Eine dicke Schlammlawine begrub die S 177 unter sich. Die Freiwilligen Feuerwehren Ottendorf-Okrilla und Medingen setzten einen Radlader ein, um den Schlamm zu beseitigen. Auch die Wiesen entlang der Röder drohten überflutet zun werden. Anwohner holten deshalb ihre Pferde von der Weide und führten sie in ihre Ställe. Die Staatsstraße war für mehrere Stunden gesperrt.

Schlammlawine wälzt sich durch Pirna

Nach heftigen Gewitterregen hat sich in der Nacht zum Freitag eine Schlammlawine durch den Pirnaer Ortsteil „Piependorf“ gewälzt.
Nach heftigen Gewitterregen hat sich in der Nacht zum Freitag eine Schlammlawine durch den Pirnaer Ortsteil „Piependorf“ gewälzt.
Der braune Morast floß vom Großsedlitzer Berg  ins Tal. strömte die Großsedlitzer Straße hinab, bedrohte dort sämtliche Grundstücke und ergoss sich weiter auf die Heidenauer Straße und die B 172.  Die Bewohner des Ortsteils waren stundenlang auf Trab, um zu verhindern, dass die Flut ihre Wohnhäuser und Keller erreicht.
Der braune Morast floß vom Großsedlitzer Berg ins Tal. strömte die Großsedlitzer Straße hinab, bedrohte dort sämtliche Grundstücke und ergoss sich weiter auf die Heidenauer Straße und die B 172. Die Bewohner des Ortsteils waren stundenlang auf Trab, um zu verhindern, dass die Flut ihre Wohnhäuser und Keller erreicht.
Eine bis zu zehn Zentimeter dicke Schlammschicht hatte auf rund 200 Metern Länge den Asphalt unter sich begraben.
Eine bis zu zehn Zentimeter dicke Schlammschicht hatte auf rund 200 Metern Länge den Asphalt unter sich begraben.
Das Möbelhaus Möbel Graf wurde geflutet - die Feuerwehr versuchte das Schlammwasser abzupumpen.
Das Möbelhaus Möbel Graf wurde geflutet - die Feuerwehr versuchte das Schlammwasser abzupumpen.
Die aufgeweichten Erdmassen hatten das Möbelkaufhaus Möbel Graf geflutet. Uwe Gemballa versucht mit einem Schieber in Geschäftsräumen von Möbel Graf größere Schäden zu verhindern.
Die aufgeweichten Erdmassen hatten das Möbelkaufhaus Möbel Graf geflutet. Uwe Gemballa versucht mit einem Schieber in Geschäftsräumen von Möbel Graf größere Schäden zu verhindern.
Es entstanden einige hunderttausend Euro Sachschaden.
Es entstanden einige hunderttausend Euro Sachschaden.
Die Bundesstraße B 172  musste von der Polizei gegen 23 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden.
Die Bundesstraße B 172 musste von der Polizei gegen 23 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden.
Aufräumarbeiten durch Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW).
Aufräumarbeiten durch Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW).
Eine bis zu zehn Zentimeter dicke Schlammschicht hatte auf rund 200 Metern Länge den Asphalt unter sich begraben.
Eine bis zu zehn Zentimeter dicke Schlammschicht hatte auf rund 200 Metern Länge den Asphalt unter sich begraben.
Die Straßenmeisterei gab die Straße nach 15 Stunden Vollsperrung 14 Uhr wieder frei.
Die Straßenmeisterei gab die Straße nach 15 Stunden Vollsperrung 14 Uhr wieder frei.

In Leipzig standen am Abend ganze Straßenzüge kniehoch unter Wasser. Binnen einer Stunde fielen in der Messestadt 60 Liter je Quadratmeter, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes am Freitag sagte. Mehrere Autofahrer fuhren sich in vollgelaufenen Senken unter Bahnunterführungen fest, die Leipziger Verkehrsbetriebe stellten ihren regulären Linienbetrieb ein. Die Leipziger Feuerwehr musste nach eigenen Angaben zu 350 Einsätzen ausrücken. Der Strom fiel in mehreren Stadtteilen aus und sorgte für Störungen beim Polizeinotruf.

Insgesamt prasselten auf Leipzig bis zum Freitagmorgen 68 Liter je Quadratmeter herab. Mehr gab es nur in Hoyerswerda mit 78 Litern. Davon fiel knapp die Hälfte zwischen 21 und 22 Uhr, wie der Wetterdienst-Meteorologe sagte. Der für Freitag geplante Renntag auf der Galopprennbahn im Leipziger Scheibenholz wurde wegen Überflutung abgesagt. Während des Unwetters war so viel Regen gefallen, dass das Geläuf und die Wiesen im Innenbereich der Bahn komplett unter Wasser standen.

In anderen Regionen im Freistaat sorgte das Unwetter für gesperrte Straßen. In Ostsachsen betraf es die B97 und B96 - wegen umgestürzter Bäume und angespülten Schlamms, wie die Görlitzer Polizei am Freitag mitteilte. In Pirna war wegen einer Schlammlawine die B172 nicht mehr befahrbar.

Bei der Deutschen Bahn sorgten die Unwetter ebenfalls für Beeinträchtigungen. Wegen umgestürzter Bäume, Blitzeinschlägen und Unterspülungen von Gleisen mussten Strecken vorübergehend gesperrt werden. Am Freitagmorgen rollte der Zugverkehr aber wieder planmäßig, wie eine Bahn-Sprecherin in Leipzig sagte.

Ein Blitzeinschlag verursachte einen Dachstuhlbrand im erzgebirgischen Ehrenfriedersdorf. Verletzt wurde niemand, wie eine Sprecherin der Chemnitzer Polizei sagte. Zwei Wohnungen seien jedoch zunächst unbewohnbar. Die Dresdner Feuerwehr berichtete, dass das Unwetter die Keller von einigen Häusern unter Wasser setzte, die gerade erst vom Hochwasser betroffen waren. (dpa)