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TU Dresden hat zu wenig Geld für so viele Studenten

Die Werbung fürs Studium in Sachsen hat geholfen. Doch das Geld für die Studenten reicht nicht aus.

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Von Stephan Schön

Dresden. Fünf Jahre lang hat Sachsen in den anderen Bundesländern um Studenten geworben. Jetzt sind sie zu Tausenden da. Doch wie dies bezahlt werden soll, ist derzeit noch völlig offen. So fängt die Wissenschaftsministerin jetzt erst mit Verhandlungen an, bei denen am Ende der Finanzminister eventuell ein paar Millionen zusätzlich an die Universitäten überweist. Um die geht es vor allem. Und obwohl dort so viele Studenten lernen wie nie zuvor, müssen sie außerdem noch Stellen kürzen. Als einen völlig inakzeptablen Zustand bezeichnete dies Dresdens TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen.

Völlig unterfinanziert

Vor dem CDU-Wirtschaftsrat machte er in der vergangenen Woche das gesamte Ausmaß der jetzt schon vorhandenen Unterfinanzierung von rund 50 Millionen Euro deutlich. Sachsens Universitäten stehen bundesweit an vorletzter Stelle, was deren Finanzierung betrifft.

Für jeden Studenten hier bekommen die Universitäten rund 2000 Euro weniger als im Bundesdurchschnitt. „Und es kommt noch schlimmer“, sagte Müller-Steinhagen vor den Wirtschaftsvertretern. „Denn die TUDresden erhält im Sachsenvergleich noch einmal weniger als die anderen Universitäten und dies, obwohl wir sehr viele, kostenintensive Ingenieurwissenschaften haben.“ Während die TU Dresden für eine Million Euro 170 Studenten ausbilden müsse, seien es an der Bergakademie Freiberg beispielsweise nur 100 und in der Universität Tübingen 65 Studenten.

Wenn die TU Dresden auch künftig ihre Qualität im Studium bieten wolle, dann könne dies so nicht bleiben. Müller-Steinhagen forderte die vollständige Finanzierung der Studenten vom Land. „Sonst werden wir nicht umhinkommen, die Anzahl der Studierenden zu reduzieren“, kündigte der Rektor an.

Derzeit lehrt die TU Dresden mit 120 Prozent Überlast bei 36.500 Studenten. Künftig würden das dann wohl nur noch etwa 30.000 sein.