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Tödlicher Unfall in Boxberg

Nach einem tödlichen Arbeitsunfall im Leag-Kraftwerk hat das Unternehmen eine Untersuchungskommission gebildet, während gleichzeitig die Kriminalpolizei ermittelt.

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© Jens Trenkler

Von Mirko Kolodziej

Boxberg. Bereits zwischen Weihnachten und Neujahr ist im Kraftwerk Boxberg, ohne dass das bisher bekannt gemacht wurde, ein 38 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. „Ein Mitarbeiter einer Reinigungsfirma wurde auf einem Arbeitsgerüst von einem Schlackebrocken eingeklemmt und schwer verletzt. Trotz umgehend eingeleiteter Rettungsmaßnahmen erlag der Mann noch am Unfallort seinen Verletzungen“, sagt Leag-Sprecher Thoralf Schirmer.

Laut Polizei ereignete sich das Unglück bei Reinigungsarbeiten in der Rauchgasrücksaugung am 27. Dezember gegen 10.30 Uhr. Die Leag-Werksfeuerwehr habe umgehend versucht, zu helfen, aber nichts mehr für den Verunglückten tun können.

Der Mann stammte TAGEBLATT-Informationen zufolge aus Forst und war bei einer dortigen Reinigungsfirma beschäftigt. Diese ist offenbar permanent für die Bergbau- und Kraftwerksbetreiberin Leag tätig. Der 38-Jährige war so seit Längerem mit den Abläufen bei Wartungsarbeiten im Kraftwerk vertraut und gleichzeitig auch Vorarbeiter.

Der tödliche Unfall ist allerdings innerhalb weniger Wochen bereits der zweite, der einen Mitarbeiter einer für die Leag tätigen Firma getroffen hat. Erst Ende September war im Tagebau Welzow-Süd ein Baggerfahrer gestorben, als sein Fahrzeug bei Arbeiten auf einer Kippenfläche umstürzte. Nur einige Tage zuvor hatte die Leag im Zusammenhang mit einem betriebsinternen Seminar wissen lassen, beim Einsatz von Fremdfirmen oder Leiharbeitern gebe es häufiger Unklarheiten über Verantwortlichkeiten im Bereich der Arbeitssicherheit.