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Tiger stirbt im Leipziger Zoo

Es ist ein Schlag für den Leipziger Zoo, der berühmt ist für die Zucht der größten Raubkatze der Welt: Amurtiger Mischa wird von einem anderen Tiger-Männchen angegriffen und tödlich verletzt.

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© Zoo Leipzig

Dresden. Ein Amurtiger ist von einem Artgenossen im Leipziger Zoo angegriffen und getötet worden. Der 17 Jahre alte Mischa sei am Donnerstagmorgen in Sekundenschnelle attackiert worden, teilte der Zoo mit. Der Angreifer habe das andere Männchen durch Bisse so schwer verletzt, dass dieser kurz darauf starb.

„Der Verlust von Mischa macht uns traurig, aber es ging so schnell, dass niemand eingreifen konnte“, sagte Zoodirektor Jörg Junhold. Menschen seien nicht in Gefahr gewesen. Das Unglück sei geschehen, nachdem ein Schieber zwischen den beiden Gehegen versehentlich geöffnet worden sei. Technisches Versagen oder Defizite in der Konstruktion der Anlage könnten ausgeschlossen werden.

Tiger Mischa wurde in Hamburg geboren und lebte seit 1999 in Leipzig. Mit dem elfjährigen in der Messestadt geborenen Tomak, der das andere Tier angriff, und der zehnjährigen Bella gibt es nun noch zwei Amurtiger im Leipziger Zoo.

Wegen seiner Erfolge bei der Zucht der Amurtiger - hunderte dieser Tiere kamen dort zur Welt - ist der Leipziger Zoo 1973 mit der Führung des Internationalen Tigerzuchtbuches betraut worden. Alle reinblütigen Tigerbabys, die in den Zoos und Tierparks der Welt geboren werden, sind dort registriert. Sie erhalten eine Zuchtbuchnummer, die sie ihr ganzen Leben lang begleitet. Vater, Mutter, Besitzer, Geschlecht und Geburtsdatum sind in diesem Personalausweis enthalten. Auf Basis dieser Daten, die bis in die 30er Jahre zurückgehen, ist laut Zoo eine gensichere Fortpflanzung der Tiger möglich.

Der Amurtiger, auch sibirischer Tiger genannt, ist die größte lebende Raubkatze der Welt. In der freien Wildbahn ist er vor allem im Fernen Osten Russlands, aber auch in Nordkorea und China beheimatet. Die Art gilt als stark gefährdet. Grund dafür sind vor allem der Verlust des natürlichen Lebensraumes und die Wilderei. Nach Angaben der Organisation WWF (World Wide Fund For Nature) ist ihre Zahl in Russland dank Schutzmaßnahmen zwar wieder auf gut 500 gestiegen. Nach Ansicht von Experten bleibt die Lage für die majestätischen Tiere aber ernst. (dpa)