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Tierquäler schlägt auf Pferdehof zu

Ein Unbekannter hat in Klipphausen ein Pferd mit einer Eisenstange so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste.

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© Symbolfoto: dpa

Von Marcus Herrmann

Klipphausen. Gleich zwei Schreckmomente musste eine Pferdebesitzerin binnen einer Woche erleben. Ihr Pferd, das sie zur Pflege auf einer Koppel neben dem bekannten amerikanischen Restaurant und Salon Western Inn im Klipphausener Ortsteil Scharfenberg (Landkreis Meißen) gegeben hatte, hatte sie zunächst am vergangenen Sonnabend in einem schlechten Zustand vorgefunden.

„Die Besitzerin ist daraufhin mit dem Tier in eine Klinik gefahren, um es untersuchen zu lassen“, erzählt die Inhaberin des Steak-Restaurants. Dieses ist auch für seine Ranch bekannt, auf der mehrere Trainer Ausbildungen im Western-Reiten anbieten. Auf der nahe gelegenen Koppel sind zeitweise mehrere Pferde untergebracht.

Die Verletzungen des am 19. November gefundenen Pferds stellten sich während des Tierarztbesuches als so schwerwiegend heraus, dass sich Besitzerin und Veterinär entschieden, es einzuschläfern. Ein mögliches Verbrechen stand hier – wenn überhaupt – nur als Vermutung im Raum. Immerhin hatte das Pferd äußerliche Verletzungen davongetragen.

Konkreter wurde der Verdacht am vergangenen Sonnabend, als der zweite Schreckmoment auf die Pferdebesitzerin wartete. Denn auf der Weide, wo sie ihr Tier eine Woche zuvor schwer verletzt vorfand, entdeckte sie eine Eisenstange. „Die Geschädigte hatte begründeten Verdacht, dass die schwerwiegende Verletzung ihres Pferdes durch diese Eisenstange verursacht wurde und sich deshalb mit der Polizei in Verbindung gesetzt“, sagt ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden.

Ob es Hinweise auf einen Tatverdächtigen gibt, sagt die Polizei nicht. „Die Ermittlungen laufen. Angaben zu der Geschädigten oder sonstige Hinweise geben wir daher nicht an die Öffentlichkeit weiter“, so der Sprecher. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier mit der Eisenstange tödlich verwundet wurde, ist groß. Laut Polizei hatte das Tier einen Wert von 7 000 Euro.

Dagmar Großer zeigt sich von dem Vorfall betroffen. Konkret dazu äußern wollte sich die Chefin des Western Inn gegenüber der SZ aber nicht – „aus Rücksicht auf die mit der Polizei getroffenen Absprachen“, wie sie sagt. Einen derartigen Fall wie jetzt habe sie bisher noch nicht erlebt. Vor über 40 Jahren hatte sie das Western-Restaurant mitgegründet.