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Sterbebegleitung für mehr Sachsen

Immer mehr Sachsen erhalten professionelle Sterbebegleitung. Trotzdem sind es aus Sicht der Diakonie Sachsen und der Hilfsorganisation Malteser noch zu wenige.

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© Symbolfoto: Daniel Reinhardt/dpa

Dresden. Immer mehr Sachsen werden beim Sterben begleitet. Im vergangenen Jahr erhielten 2890 Menschen eine Betreuung durch professionelle Sterbebegleiter, fast zehn Prozent mehr als 2016, wie die Diakonie Sachsen mitteilte. Trotzdem erreiche die Hospizarbeit angesichts einer überalterten Bevölkerung und zunehmender Single-Haushalte noch zu wenige Menschen, sagt der Chef der Diakonie Sachsen, Dietrich Bauer. Auch die katholische Hilfsorganisation Malteser spricht von einem hohen Bedarf und Ausbaupotenzial.

Insgesamt arbeiten in Sachsen 53 ambulante Hospizdienste mit etwa 2 100 Ehrenamtlichen. Zur Diakonie Sachsen gehören 21 ambulante Hospizdienste und zwei stationäre Hospize. Der Malteser Hilfsdienst betreibt in Sachsen acht Hospizstandorte mit 350 Ehrenamtlichen.

Ziel sei es, den Sterbenden „ein möglichst würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen“, betonte Bauer. Von der Wichtigkeit der Sterbebegleitung ist auch die Caritas überzeugt: „Sterben in Würde bedeutet, die Art und Weise des Sterbens würdevoll zu gestalten“, sagte Anja Stoiser vom Deutschen Caritasverband. In der Trägerschaft der Caritas gab es im Jahr 2016 bundesweit 58 stationäre Hospize.

In Dresden gebe es zwar einen hohen Bedarf an Sterbebegleitung, dieser könne aber größtenteils durch die Ehrenamtlichen der ambulanten Hospizdienste abgedeckt, sagte Andreas Schuppert vom Caritasverband Dresden. Auch die Hilfsorganisation Malteser teilt mit, dass die Hospizarbeit vom Engagement der Ehrenamtlichen lebt.

Die Freiwilligen begleiten und unterstützen auch die gesamte Familie der Sterbenden über einen längeren Zeitraum. Für die Ehrenamtlichen sei die Arbeit oft ein Feld eigener Grenzerfahrung und sehr intensiv, erklärte Schuppert. Deshalb ist auch eine Begleitung der Helfer unumgänglich: „Die Ehrenamtlichen bekommen eine Ausbildung, werden von hauptamtlichen Koordinatoren begleitet und nehmen an regelmäßigen Feedbackrunden teil.“

Wie das Statistische Landesamt Sachsen und die Diakonie mitteilten, erhielten im Jahr 2016 von 53 330 Verstorbenen in Sachsen lediglich 2 640 Menschen eine Sterbebegleitung und im Vorjahr von 54 689 Verstorbenen 2 890 Menschen. (dpa)