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Städte wehren sich gegen illegale Altkleidercontainer

Altkleidercontainer sind fast in jeder Stadt zu sehen. Doch nicht jeder ist aufgestellt, um ein gutes Werk zu tun.

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© dpa

Dresden. Sachsens Städte wehren sich gegen illegal aufgestellte Altkleidercontainer. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Denn bei weitem nicht für alle Sammelcontainer gibt es eine Erlaubnis. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte am vergangenen Mittwoch die Situation in Leipzig beleuchtet. Demnach sind in der Messestadt 750 Sammelbehälter an 450 Standorten vorhanden - deutlich mehr als die von der Stadt genehmigten 350.

Wenn die Container auf Privatgelände gestellt werden, hat die Kommune allerdings kein Zugriffsrecht. Manche Behörden gehen davon aus, dass aber auch auf privatem Terrain viele Kleidercontainer unerlaubt stehen. Meist komme das erst heraus, wenn der Besitzer des Grundstücks Anzeige erstattet, hieß es.

In Chemnitz laufen 165 Container in Regie des städtischen Eigenbetriebes ASR - ein Unternehmen für Abfallentsorgung und Stadtreinigung. Hinzu kommen 40 von gemeinnützigen Organisationen und 250 weitere. Aber nur die Hälfte dieser zusätzlichen Sammelbehälter befindet sich auf privaten Flächen. „Die anderen stehen illegal im öffentlichen Verkehrsraum“, teilte die Stadtverwaltung mit. Gegen diese Betreiber werde mit Zwang vorgangen - bis zur Sicherstellung der Container.

Auch in Dresden sind solche Fälle bekannt. Genaue Angaben dazu machte die Stadt aber nicht. „Es wurden bereits illegale Altkleidercontainer auf städtischen Flächen abgeschleppt“, berichtete die Zwickauer Pressereferentin Heike Reinke. Görlitz hat private Aufsteller noch nicht abgemahnt, würde bei Bedarf aber gleichfalls abschleppen. Zwickau verwies darauf, dass der Schutz der Bürger vor „schwarzen Schafen“ auf dem Spendensektor auch nach Aufhebung des Sammlungsgesetzes gewährleistet sei. Betrug bei Haus- und Straßensammlungen könne strafrechtlich sanktioniert werden.

In Deutschland werden jährlich 750 000 Tonnen Altkleider gesammelt. Pro Tonne erzielen die Verwerter rund 400 Euro Erlös - etwa durch den Verkauf der Secondhand-Kleidung in Afrika und Osteuropa. Gemeinnützige Organisationen finanzieren damit auch soziale Projekte.

Die Stadt Dresden hat insgesamt 13 verschiedenen Antragstellern eine Erlaubnis zum Aufstellen der Container erteilt - acht gewerblichen und fünf gemeinnützigen Nutzern. Die Zahl der Anträge habe in den vergangenen Jahren zugenommen, sagte eine Sprecherin der Stadt. Momentan seien 287 Standorte auf öffentlichen Straßen in der Landeshauptstadt genehmigt. (dpa)