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So kam das Insektengift in den Wein

Winzer Jan Ulrich erklärt am Freitagmittag in einer Pressekonferenz, wie der belastete Goldriesling und Müller-Thurgau zustande kamen.

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© Sebastian Schultz

Diesbar-Seußlitz. Großes Presse- und Fernsehaufgebot am Freitagmittag in Ulrichs Weindomizil in Diesbar-Seußlitz bei Meißen. Der Privatwinzer (12,5 Hektar) ist gerade aus einem Auslandsurlaub zurückgekehrt und gibt eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz. Geklärt werden soll, weshalb in rund 4 000 Litern Goldriesling und etwa 8 000 Litern Müller-Thurgau des Weinguts zu hohe Werte des Insektengifts Dimethoat gefunden wurden.

Ulrich zufolge stammen die Trauben für die fraglichen Weine 2015 von dem Landwirt und Weinanbauer Ulrich Friede aus Gröbern. Dieser habe den Pflanzenschutz beim Wein allerdings nicht selbst erledigt. Dazu hätte ihm die Technik gefehlt. Stattdessen habe der Landwirt und Weinanbauer Friede mit dieser Aufgabe ein Mitglied der Winzergenossenschaft Meißen beauftragt. Dessen Name bleibt ungenannt. Naheliegend ist, dass es sich um den gleichen Winzer handelt, der auch für Hinweise auf belastete Weine aus der Winzergenossenschaft gesorgt haben dürfte. Die Genossenschaft hatte am Donnerstag über diesen Verdacht informiert.

Jan Ulrich zufolge ist durch die Gift-Rückstände im Wein bisher ein Schaden von 100 000 Euro entstanden. (SZ/csf/pa)