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Feuerwehr-Unfall war nicht der erste

Die B 101 zwischen Großvoigtsberg und Obergruna ist ein Unfallschwerpunkt. Das bekam auch eine Feuerwehr auf Trainingsfahrt zu spüren. Nach dem Grund der Unfallhäufung wird nun gesucht.

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© Roland Halkasch

Sylvia Jentzsch

Großschirma. Den beiden Feuerwehrleuten, die am vergangenen Donnerstag mit einem Tanklöschfahrzeug verunglückten, geht es den Umständen entsprechend gut. Das sagte Reiner Stiehl (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Mulda. Ein Kamerad sei bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden. Für den zweiten stand das für Mittwoch in Aussicht.

Der tragische Unfall eines Feuerwehrfahrzeuges am vergangenen Donnerstag ist kein Einzelfall auf diesem Abschnitt der B 101. Zwei Kameraden der Feuerwehr Mulda waren auf dem Weg zum Fahrsicherheitstraining nach Leipzig unterwegs. Aus bisher unbekannter Ursache verlor der Fahrer auf der B 101 zwischen Großvoigtsberg und Obergruna die Kontrolle über das Tanklöschfahrzeug. Das kam nach rechts von der abschüssigen und kurvenreichen Fahrbahn ab und überschlug sich. Die beiden Feuerwehrleute wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

„Der genannte Bereich der B 101 ist ein Unfallschwerpunkt. Zwischen 2015 und 2017 sind fünf Unfälle mit Personenschaden erfasst worden. Dabei wurden drei Personen schwer und drei Personen leicht verletzt“, teilte Andrzej Rydzik, Pressesprecher der Polizeidirektion Chemnitz, auf Anfrage des DA mit. Was genau zu der Häufung der Unfälle an dem Punkt geführt habe, könne erst nach einer Ortsbegehung und Beratung der Unfallkommission gesagt werden. „Fakt ist, dass sich alle Unfälle mit Personenschaden auf nasser beziehungsweise winterglatter Fahrbahn ereignet haben“, so Rydzik. Die Unfallkommission des Landkreises Mittelsachsen werde in wenigen Wochen zusammenkommen und über möglich Maßnahmen beraten.

Dass der Abschnitt zwischen dem Gewerbegebiet „Am Steinberg“ nördlich von Großschirma und dem Anschluss an die Ortsumgehung Siebenlehn nördlich der Ortslage Obergruna in Richtung A 4 ein Unfallschwerpunkt ist, ist dem Landesamt für Straßenbau- und Verkehr (Lasuv) bekannt. Die Planung „B 101 Ausbau südlich Siebenlehn“ wurde 2017 in den Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf aufgenommen, so Isabel Siebert, Pressesprecherin des Lasuv. Es gebe bereits Voruntersuchung für die nur noch eine endgültige Abstimmung notwendig sei, sodass demnächst der Vorentwurf bearbeitet werden könne, sagte Isabel Siebert. Für die spätere Herstellung des Baurechtes ist ein Planfeststellungsverfahren notwendig, sodass mit einer Realisierung nicht vor 2022 zu rechnen ist. Dann soll die Bundesstraße dreispurig werden, dass heißt, es gibt künftig abschnittsweise Überholfahrstreifen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit geben.

„Das verunglückte Tanklöschfahrzeug war das einzige der Gemeindewehr Mulda. Trotzdem ist mithilfe der Wehren aus den Nachbargemeinden und der Freiberger Berufsfeuerwehr der Brandschutz abgesichert“, sagte der Bürgermeister. Er müsse das Gutachten abwarten und sehen, was die Versicherung bereit ist, zu zahlen. Die Polizeidirektion Chemnitz ist von einem Schaden in Höhe von 200 000 Euro ausgegangen.

„Wenn wir die Entschädigung haben, oder zumindest wissen, was wir bekommen, können wir uns auf die Suche nach einem Ersatzfahrzeug begeben“, sagte Stiehl. Er hat die Hoffnung, ein Vorführfahrzeug oder ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug zu bekommen.