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Anzeige wegen Volksverhetzung

Äußerungen über Demonstranten in Freital haben für den Schauspieler ein juristisches Nachspiel. Staatsanwälte ermitteln wegen der Anzeige eines Rechtswissenschaftlers.

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© dpa

„Ich glaub noch nicht mal, dass ein Politiker nach Freital gehen muss, es würde einfach reichen, wenn die zwei Hundertschaften da hinschicken und die Leute einkassieren, und sagen ’heute Nacht bleibt ihr im Knast, denkt mal darüber nach, was ihr hier macht, und morgen kommt ihr hier nicht mehr her‘“, sagte Til Schweiger in der WDR-Talksendung „Menschen bei Maischberger“ am 18. August. Für diesen Satz wird der Schauspieler nun angezeigt. Volksverhetzung lautet der Vorwurf.

Nach Informationen des Hamburger Abendblattes laufen bereits Ermittlungen gegen Schweiger. Eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte dies gegenüber der Zeitung. Demnach seien entsprechende Akten an die Staatsanwaltschaft in Köln weitergeleitet worden, da dort die Sendung und das Zitat aufgezeichnet worden sind. Schweiger hatte in der Sendung das Verhalten von Freitalern, die gegen eine Asylunterkunft protestierten, kritisiert.

Beim Vorwurf der Volksverhetzung handelt es sich um ein sogenanntes Offizialdelikt, schreibt das Abendblatt. Dadurch sei es Pflicht der Staatsanwaltschaft, dem angezeigten Fall nachzugehen. Ob der Anzeigende, ein Rechtswissenschaftler aus Münster, Erfolg haben wird, ist zweifelhaft. (szo)