Dresden. Deutsche und tschechische Behörden haben eine international arbeitende Autoschieberbande aus dem Raum Usti (Aussig) ausgehoben. Drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 34 und 45 Jahren wurden festgenommen, wie das Sächsische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwoch mitteilten.
Diese Fahrzeugteile konnten sichergestellt werden
Die mutmaßlichen Täter sollen für Diebstähle vor allem im Raum Dresden verantwortlich sein. Die Autos - vor allem Skodas und VWs - wurden den Ermittlungen zufolge dann nach Tschechien gebracht, zerlegt und in Teilen verkauft.
Die Ermittlungen in Dresden laufen schon seit Anfang 2013. Auf tschechischer Seite ist die Zentralstelle zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in Prag eingeschaltet. Das Amtsgericht Dresden erließ die Haftbefehle gegen die vier Tschechen. Anfang des Monats wurden sie dann bei einem mehrtägigen Einsatz, an dem auch deutsche Beamte beteiligt waren, im Raum Usti festgenommen.
43 Taten können direkt zugeordnet werden
Bei Durchsuchungen wurden Hunderte Fahrzeugteile entdeckt, darunter 117 Getriebe, mehr als 100 Airbags, 69 komplette Armaturenbretter, 72 Fahrersitze sowie Türen, Steuergeräte und Autoradios. Außerdem wurden auf Antrag der deutschen Behörden zwei bebaute Grundstücke in Tschechien sowie Schmuck, Bargeld und sieben Autos beschlagnahmt.
Den vier Beschuldigten können laut Staatsanwaltschaft 43 Taten direkt zugeordnet werden. Sie sitzen in Tschechien in Auslieferungshaft und sollen sich vor einem deutschen Gericht verantworten.
Anhand der gefundenen Einzelteile und weiterer Beweismittel hätten zudem weitere 100 Fälle geklärt werden können - 53 in Deutschland, 47 in Tschechien. (dpa)