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Sachsens Schüler lernen mit Fibel

Die Mehrheit der Grundschüler im Freistaat lernt nach klassischer Methode lesen und schreiben. Das bringt ihnen Vorteile.

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© Jens Kalaene/dpa

Dresden. Grundschüler in Sachsen lernen Rechtschreibung meistens mit der klassischen Fibelmethode, die gerade in einer Studie in Nordrhein-Westfalen am besten abgeschnitten hat. Dabei werden Buchstaben und Wörter schrittweise und nach festen Vorgaben eingeführt. Diese Methode sei verbreiteter als der Ansatz „Lesen durch Schreiben“, sagte die stellvertretende Sprecherin des Kultusministeriums, Susann Meerheim, am Dienstag in Dresden.

Grundsätzlich bleibe es den Schulen überlassen, welche Methode sie wählten. Es gebe auch solche, die beide Ansätze nutzten. „Wichtig ist, dass auf die Rechtschreibung geachtet wird“, betonte Meerheim. Im Ländervergleich von 2016 lagen Sachsens Schüler bundesweit auf Platz fünf, was die Rechtschreibung angeht.

Eine Bonner Studie hatte jüngst die Lernerfolge von gut 3 000 Grundschulkindern in Nordrhein-Westfalen analysiert. Über mehrere Jahre hinweg wurden die Schüler vom Beginn der ersten bis zum Ende der dritten Klasse halbjährlichen Tests unterzogen. Diese untersuchten zum einen die Rechtschreibfähigkeiten der Kinder, zum anderen wurde aber auch ihre Motivation zum Lesen und Schreiben ermittelt. Ansätze wie „Lesen durch Schreiben“ und „Rechtschreibwerkstatt“ schnitten bei den Tests hinsichtlich der Rechtsschreibfähigkeiten der untersuchten Kinder weitaus schlechter ab als die klassische Methode.

Demnach sind Grundschulkinder, die nach der althergebrachten „Fibelmethode“ lernen, ihren gleichaltrigen Mitschülern deutlich überlegen – die Leistungen der Kinder, die nach der Methode der „Rechtschreibwerkstatt“ unterrichtet wurden, unterschieden sich hingegen nicht essenziell von denen jener Schreibschüler, die nach der Methode „Lesen-durch-Schreiben“ lernt. Wie gern ein Kind liest oder schreibt, ist hingegen völlig unabhängig von der Methode, nach der es diese Fähigkeiten erlernt.

So eindeutig die Ergebnisse auch sind – der Grundschulverband warnte vor Pauschalurteilen und „simplen Rezepten“. Es gebe nicht „die“ Fibel, sondern ein breites Spektrum didaktisch-methodisch höchst unterschiedlicher Lehrgänge. „Deren Lerneffekte lassen sich nicht auf einen einfachen Nenner bringen“, heißt es in einer Mitteilung. (dpa)