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Sachsen zieht mehr Touristen an

Der Freistaat erzielt das bisher beste Halbjahresergebnis. Besonders starke Zuwächse gab es im Monat Juni.

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© Robert Michael

Von Frances Scholz

Dresden. Frauenkirche, Lilienstein oder Schloss Pillnitz – Sachsen ist reich an Attraktionen. Rund 3,3 Millionen Besucher wollten die allein im ersten Halbjahr dieses Jahres sehen. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Übernachtungen stieg um knapp drei Prozent auf rund 8,5 Millionen. Damit erzielt der Freistaat das bisher beste Halbjahresergebnis.

Besonders starke Zuwächse gab es im Monat Juni. 16 Prozent mehr Gäste und 14 Prozent mehr Übernachtungen erfasste das Statistische Landesamt Sachsen. Mit dieser Entwicklung liegt der Freistaat klar über dem Bundesdurchschnitt. Die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS) ist damit äußerst zufrieden. „Die enormen Zuwächse im Juni machen die durch das Juni-Hochwasser und das insgesamt durchwachsene Wetter 2013 erlittenen Einbußen mehr als wett“, sagt TMGS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Goller.

Etwas differenzierter sieht Anja Renner, Sprecherin des Landestourismusverbandes Sachsen, die Entwicklung. „Durch die Flut 2013 ist das Plus aus diesem ersten Halbjahr nicht richtig aussagekräftig“, sagt sie. Ein Vergleich mit dem Jahr 2012 sei realistischer. Dabei kommt man auf eine Steigerung von einem Prozent. „Insofern setzt Sachsen seinen touristischen Erfolgskurs fort“, so Anja Renner. Woher der Aufschwung genau kommt, darüber kann sie nur spekulieren. Ein Grund könne der allgemeine Trend zum Städtetourismus sein. Womöglich kämen zusätzlich auch besonders die Besucher, die das überflutete Sachsen 2013 nicht besichtigten konnten.

Vor allem einen Reisegrund hebt Anja Renner hervor: „Sachsen ist Kunst- und Kulturreiseziel Nummer eins in Deutschland“, sagt sie. Die Gäste kämen aus aller Welt – gerade die Zahl der ausländischen Gäste steige deutlich. Mit sieben Prozent mehr Besuchern aus dem Ausland liege der Freistaat ein weiteres Mal über dem Bundesdurchschnitt. Der beträgt nur fünf Prozent. Auffällig ist, dass auch die Zahl der russischen Gäste im Freistaat stieg, während es deutschlandweit einen Rückgang der Touristen aus Russland gab. „Diese Entwicklung tut Sachsen gut“, sagt Hans-Jürgen Goller. „Ob wir diese Tendenz halten können, bleibt abzuwarten.“

Die meisten ausländischen Besucher kommen allerdings aus der Schweiz, Österreich und den Niederlanden nach Sachsen. Insgesamt 90.000 Besucher kamen im ersten Halbjahr allein aus diesen drei Ländern.

Probleme sieht Goller in diesem Jahr bei den Touristen aus Tschechien. In den ersten sechs Monaten gab es hier kaum einen Gästezuwachs. Die Übernachtungen gingen sogar um knapp ein Fünftel zurück. Hier gebe es Handlungsbedarf.