Merken

Sachsen zahlen so viel für Nebenkosten wie nie

Der Freistaat liegt bei der „zweiten Miete“ über dem Bundesdurchschnitt. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Teilen
Folgen
NEU!
© dpa

Von Frances Scholz

Dresden. In diesen Tagen landet sie bei vielen Mietern im Briefkasten: die jährliche Betriebskosten- abrechnung. Müll, Hausmeister oder Warmwasser müssen bezahlt werden. Und diese sogenannte zweite Miete wird im Freistaat immer teurer.

Mit durchschnittlich 2,28 Euro pro Quadratmeter pro Monat liegt Sachsen vier Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 2,20 Euro. Rechnet man alle denkbaren Betriebskosten zusammen, kann die zweite Miete sogar bis zu 3,04 Euro betragen. Diese Entwicklung geht aus den aktuellen Zahlen des Deutschen Mieterbundes hervor. Darin wurde der Abrechnungszeitraum von 2012 betrachtet. „So hohe Betriebskosten gab es bis jetzt in Sachsen noch nicht“, sagt Anke Matejka, Vorsitzende des Mieterbundes Sachsen.

Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung können so im Schnitt 2.188 Euro pro Jahr nur für die Betriebskosten anfallen. Damit ist Sachsen eines der teuersten Bundesländer, was die Nebenkosten betrifft. „In Bayern ist Wohnen noch teurer. 2,90 Euro zahlen Mieter dort“, sagt die Vorsitzende des sächsischen Mieterbundes.

In Sachsen haben sich vor allem die Preise für Heizung und Warmwasser gravierend erhöht. So stiegen die Heizkosten innerhalb eines Jahres um 23 Cent auf 1,25 Euro. Vor sechs Jahren bewegten die sich noch bei 0,87 Euro pro Quadratmeter pro Monat. „Schuld daran sind die kalten Wintermonate des Abrechnungsjahres 2012 und der damit verbundene Anstieg des Heizverbrauchs. Zudem sind die Energiepreise gestiegen“.

Diese Entwicklung beobachte der Mieterbund schon viele Jahre. „Es war ein schleichender Prozess“, sagt Anke Matejka. Dieser wird nach Meinung der Expertin auch künftig anhalten und sich zudem noch auf andere Kostenpositionen legen. „Gerade die Kommunen suchen nach Einnahmequellen. So werden künftig auch die Kosten für die Grundsteuer, Straßenreinigung oder Müllentsorgung absehbar steigen“, sagt Matejka.