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Sachsen haben schlechteste Zähne

Bei der Zahnversorgung gibt es in Deutschland große regionale Unterschiede. Vor allem Thüringer und Sachsen haben so ihre Sorgen mit dem Gebiss.

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© dpa

Berlin/Dresden. Bei der Zahnversorgung gibt es in Deutschland große regionale Unterschiede. Das macht der Zahnreport der Barmer GEK deutlich, der jetzt vorgestellt wurde. Demnach gehen die Sachsen im Bundesvergleich zwar am häufigsten zum Zahnarzt – 78 Prozent waren im Jahr 2014 zur Behandlung. Doch ihre Zähne sind neben denen der Thüringer am schlechtesten. Mehr als jeder dritte Sachse musste sich mindestens einen Zahn füllen lassen. Auch bei Kindern und Jugendlichen gehört Sachsen zu den Schlusslichtern. Schon jeder fünfte Minderjährige hat 2014 mindestens eine Zahnfüllung erhalten, in Rheinland-Pfalz waren es nur 14 Prozent.

Der Zahnmediziner Michael Walter von der Uniklinik Dresden erklärt das schlechte Abschneiden der Sachsen mit dem höheren Anteil sozial Schwacher. Offenbar ließen aber auch Ernährungsgewohnheiten und Mundhygiene bei zu vielen Sachsen noch zu wünschen übrig.

Auf der anderen Seite müssen laut Zahnreport immer weniger Zähne gezogen werden – allerdings sind es in Ostdeutschland nach wie vor mehr als im Westen. Trotzdem gaben die Versicherten in Sachsen mit durchschnittlich 637 Euro im Jahr mit am wenigsten für Zahnersatz aus. Den höchsten Eigenanteil für Kronen, Brücken und Prothesen zahlten mit 1 132 Euro die Bayern. Sie bevorzugten eine ästhetischere Versorgung, auch wenn sie teurer ist.

Die Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Zahnärzte lagen zuletzt bei 162 Euro pro Jahr und Versichertem – in Sachsen mit 170 Euro etwas höher. (rnw/sw)