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Rotschwänzchen brütet in Lkw

Einen mobilen Nistplatz hat sich ein Vogelpaar im Käbschütztaler Ortsteil Niederjahna gebaut. Obwohl der Laster täglich unterwegs war, schlüpften jetzt Junge aus.

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© Claudia Hübschmann

Von Peter Anderson

Käbschütztal. Einmal nicht aufgepasst, und schon war es passiert. Unbemerkt von Spediteur Jürgen Gräfe hat sich bereits vor Wochen ein Rotschwänzchen-Paar sein Nest in der sogenannten Wechselbrücken eines der Lkw auf dem Firmengelände im Käbschütztaler Ortsteil Niederjahna gebaut. Damit jedoch nicht genug. Kurze Zeit später fanden sich auch noch frisch gelegte Eier in dem Nest. „Was sollte ich jetzt machen. Der Laster wurde gebraucht“, sagt Jürgen Gräfe fast entschuldigend. Die Rotschwänzchen schien das jedoch gar nicht unbedingt zu stören. Kehrte der Laster von einer der Touren zurück, saßen die Vögel bereits auf der Dachrinne und wippten ungeduldig mit den Schwänzen. War dann etwas mehr Ruhe eingekehrt, schlüpften die Tiere in Sekundenschnelle in die ihr Nest schützende Metallhöhle und brüteten weiter an den Eiern. Spediteur Gräfe rührte diese Anhänglichkeit, und er beließ die Rotschwänzchen an ihrem Platz. Vor wenigen Tagen erlebt er dafür eine tolle Überraschung. Die Eierschalen platzten auf und kleine Schnäbel bahnten sich ihren Weg in die Freiheit. Sofort begannen die Eltern mit dem Füttern der Jungvögel.

Auf die Dauer soll nun jedoch ein dauerhaft sicherer Platz für Familie Rotschwänzchen gesucht werden. In den nächsten Tagen werden in Niederjahna Spezialisten des Landratsamtes erwartet, welche das Nest mit seinen kleinen Bewohnern umsetzen sollen. Der Hausrotschwanz gilt als ungefährdet und hat nach Angaben von Ornithologen in den letzten Jahren leicht zugenommen.