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Rittergut von Neonazi Hoffmann wird 2017 versteigert

Der mehrfach vorbestrafte Rechtsextremist hatte das Anwesen im Landkreis Leipzig im Jahr 2004 erworben, schuldet dem Abwasserzweckverband aber mindestens 170 000 Euro.

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Leipzig. Das Rittergut des früheren Anführers der Wehrsportgruppe Hoffmann, Karl-Heinz Hoffmann, kommt erst nächstes Jahr unter den Hammer. Zwar sei die erneute Zwangsversteigerung bereits angeordnet worden, einen Termin dafür werde es im laufenden Jahr aber nicht mehr geben, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Leipzig am Dienstag.

Die erneute Versteigerung war vom Abwasserzweckverband Whyratal beantragt worden, nachdem ein Bieter aus Nordrhein-Westfalen nach der ersten Zwangsversteigerung den Kaufpreis von 160 000 Euro nicht überwiesen hatte. Hoffmann steht beim Abwasserzweckverband mit mindestens 170 000 Euro in der Kreide.

Der mehrfach vorbestrafte Rechtsextremist hatte das Rittergut in Kohren-Sahlis (Landkreis Leipzig) im Jahr 2004 erworben. Für Schlagzeilen sorgte, dass er für die Sanierung der Gebäude auf dem 60-Hektar-Anwesen staatliche Fördermittel erhielt. Das Innenministerium erklärte in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken, zwischen 2005 und 2010 seien rund 130 000 Euro geflossen.

Hoffmann gehört seit den 1960ern zu den bekanntesten Köpfen der Neonazi-Szene und saß mehrere Jahre in Haft. 1980 wurde die von ihm gegründete Wehrsportgruppe verboten. (dpa)