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Messner besteigt den Löbauer Berg

Für ein Firmenjubiläum kam die Bergsteigerlegende in die Oberlausitz und hinterließ ein besonderes Andenken.

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© Rafael Sampedro

Von Marcus Scholz

Messner und Keßner, das passt nicht nur vom Namen zusammen. Der Bergsteiger ist das große Idol von Reinhart Keßner, dem Chef einer Löbauer Stempelfirma. Dieser schaffte es nun sogar, Messner zum 150-jährigen Firmenjubiläum nach Löbau zu holen. Zu einem öffentlichen Vortrag in der Veranstaltungshalle kamen 2400 Fans.

Am Freitag dann besteigt Reinhold Messner den Löbauer Berg. Familie Keßner führt ihren Gast zum Wahrzeichen der Stadt, dem Gusseisernen Turm. Im Gleichschritt machen sich Keßner und Messner, sportlich gekleidet mit Turnschuhen, auf den Weg. Angekommen auf der obersten Aussichtsplattform strahlt die Sonne.

Für eine gute Aussicht ist es zwar zu diesig, aber Reinhold Messner fragt trotzdem interessiert, was er von hieraus alles erkennen kann. Gastgeber Keßner zeigt und erklärt ihm den Löbauer Stadtkern, die Landeskrone und die nebelverhangene Lausche. Messner hört aufmerksam zu und wirkt entspannt. Der Aufstieg auf den 28 Meter hohen Turm war für ihn das kleinste Problem. Da hat er schon ganz andere Gipfel bestiegen.

Nach einer Runde um die Aussichtsplattform bleibt Reinhart Keßner an einer gusseisernen Kiste stehen. Der Moment für die große Überraschung ist gekommen. Die Firma stiftet der Stadt ein Gipfelbuch für den Turm. Reinhold Messner zückt sogleich einen Stift und verewigt sich mit einem tibetischen Bergsteigersprichwort. „Immer ruhigen Fußes“ steht jetzt samt seiner Unterschrift auf der ersten Buchseite. „Ich glaube, hier muss jeden Monat ein Neues her“, sagt Messner über das Buch, das nicht stärker als ein Notizheft ist. Dann ein kurzer Blick auf die Uhr und der Prominente macht Druck. „Wir müssen los, mein Flieger nach Frankfurt wartet“, sagt er.

In der Stadt am Berge sei er zum ersten Mal gewesen, sagt Messner, in der Lausitz nur einmal kurz nach der Wende. „In der Region hat sich sehr viel getan. Von Löbau habe ich ein positives Bild bekommen“, sagt er. Und dann ist er weg.