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Rechtsradikale provozieren

Die Meißner „Initiative Heimatschutz“ wollte für ihren „Demokratischen Aktionstag“ trotz Absprachen nicht in die Neugasse umziehen. Die Polizei musste einschreiten.

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© Screenshot/SZ

Von Peter Anderson

Meißen. Einmal mehr haben Anhänger und Sympathisanten der rechtsradikalen Initiative „Heimatschutz“für einen Eklat in Meißen gesorgt. Den Anlass bildete ein „Demokratischer Aktionstag“ der Initiative, welcher ursprünglich am Montag auf dem Marktplatz stattfinden sollte. Die Demonstration wurde in Absprache mit „Heimatschutz“-Initiatorin Nancy Kanzok auf die Neugasse verlegt.

Nach Angaben des Landratsamtes Meißen sei Rücksicht auf die Interessen der Händler und Wirte genommen worden. Diese haben den Markt mittlerweile mit zahlreichen Terrassenplätzen bestückt, welche aufgrund des sonnigen Wetters auch gut nachgefragt sind.

Übereinstimmenden Angaben von Polizei und Landratsamt zufolge wollten einige Teilnehmer des Aktionstages den Umzug auf die Neugasse nicht akzeptieren. Auf dem Platz vor der Sparkasse fand sich nur ein kleines Häuflein von Sympathisanten zusammen. Stattdessen sei versucht worden, eine neue Spontandemonstration für den Marktplatz anzumelden. Diese wurde jedoch erneut untersagt. Damit konnten sich einige „Heimatschutz“-Anhänger nicht abfinden. Auf der Facebook-Seite der rechtsradikalen Splittergruppe wird gezeigt, wie „Heimatschutz“-Redner Jens Schurig einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt fortwährend anbrüllt und dem Rathausangestellten droht.

Der zuständigen Polizeidirektion Dresden zufolge musste ein Platzverweis ausgesprochen werden, da die Krakeeler nicht bereit waren, den Markt zu räumen. Als auch dies keinen Erfolg zeigte, sei letztlich ein 49-jähriger Mann kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden. Dieser hatte sich als Anmelder der Spontan-Demonstration zu erkennen gegeben.

Die Meißner CDU-Landtagsabgeordnete Daniela Kuge zeigte sich am Dienstag empört über den Vorfall. Polizisten zu beschimpfen sei für sie „unterste Schublade“. Die „Heimatschützer“ hätten gezeigt, dass nichts hinter ihren Phrasen stecke. Die Aktion am Montag sei nicht durch die freiheitliche demokratische Grundordnung in Deutschland gedeckt. Anders die Reaktionen auf der Facebookseite der Initiative. Dort schreibt ein Nutzer mit dem Profil Harry Oberhauser: „Hau dem Ordnungsjockel eine in die Fresse ....“