Merken

Rätsel um gequälte Rottweiler

Das Treiben auf einem Hof im Sebnitzer Ortsteil Saupsdorf ist den Behörden offenbar schon lange bekannt. Doch erst jetzt wird dem ein Ende gesetzt.

Teilen
Folgen
© Symbolbild/SZ

Pirna. Der Skandal um eine durch Polizei und Landratsamt aufgelöste Hundezucht im Sebnitzer Ortsteil Saupsdorf nimmt vermutlich noch ganz andere Dimensionen an. Nach unbestätigten Angaben könnten hier nicht nur 40, sondern gar 60 Rottweiler vom Hof geholt worden sein. Sie alle sollen eingepfercht in einer Scheune gelebt und möglicherweise nie Tageslicht gesehen haben. An die 30 Tiere sollen tot gewesen sein. Der Besitzer habe die Tierkörper in einer Ecke gestapelt.

Die Hundezucht sorgt schon länger in Saupsdorf für Ärger. „Die Hunde bellen ununterbrochen. Es war nicht mehr zum Aushalten. Auch die Urlauber haben sich beschwert“, sagt der örtliche Sanitärinstallateur Roland Boldt. Er habe sich mehrmals bei der Stadtverwaltung in Sebnitz und beim Veterinäramt des Landratsamtes beschwert. Immer wieder sei die Antwort gekommen, man habe die Zucht überprüft. Es sei alles in Ordnung. Im Jahr 2016 war eine Unterschriftenaktion im Ort gegen die Hundezucht gestartet worden. Darauf habe es keine Reaktion der Behörden gegeben. Allerdings bestätigte das Veterinäramt, dass die Hundezucht schon länger im Fokus gestanden hätten. Bußgelder und Auflagen hätten nichts gebracht.

„Das hätte man ahnen müssen“, sagt Hundehalter Uwe Tröschel aus Neustadt. Ihn beschäftigt das ganze Thema so, dass er im Internet eine Petition starten will. „Das alles ist ungeheuerlich. Es muss erreicht werden, dass solche Leute nie wieder Tiere halten dürfen und Behörden schneller arbeiten“, sagt er. Darüber hinaus sei es wichtig, dass diejenigen, die dort Tiere gekauft haben, mit denen zum Tierarzt gehen. Nachkommen aus schlechter Haltung können öfter krank, gar gestört sein. (SZ)