Merken

Probe-Wohnen in Görlitzer Altstadt

Für die Neuauflage des Pilotprojekts können Auswärtige eine Woche lang testen, ob ein Umzug an die Neiße infrage kommt. Dank ihrer Bekanntheit als „Görliwood“ rechnet die Stadt mit vielen Bewerbungen.

Teilen
Folgen
© KommWohnen Görlitz GmbH

Görlitz. Mit einem kostenlosen Probe-Wohnen in Görlitz will die Stadt Umzugswillige aus ganz Deutschland an die Neiße locken. Bewerbungen sind ab sofort möglich, teilte die für das Projekt verantwortliche kommunale Wohnungsgesellschaft Kommwohnen am Dienstag mit.

Probewohnen in Görlitz

Hinter verglasten Holztüren beginnt das Görlitzer Wohnvergnügen.
Hinter verglasten Holztüren beginnt das Görlitzer Wohnvergnügen.
Eine grau gepolsterte Couch steht bereit für künftige Probe-Görlitzer.
Eine grau gepolsterte Couch steht bereit für künftige Probe-Görlitzer.
Ikea-Klassiker im Schlafzimmer.
Ikea-Klassiker im Schlafzimmer.
Sogar ein Seifenspender steht schon im Bad.
Sogar ein Seifenspender steht schon im Bad.
Die Küche ist eher schlicht gehalten.
Die Küche ist eher schlicht gehalten.
Das Fahrrad gehört nicht zur Ausstattung.
Das Fahrrad gehört nicht zur Ausstattung.
Flurwoche fällt aus.
Flurwoche fällt aus.

Von Mitte September an stehen immer für eine Woche drei möblierte und voll ausgestattete Wohnungen mitten in der Altstadt zur Verfügung - die Mieter zahlen nur eine Betriebskostenpauschale. Die Wohnungen haben jeweils drei oder vier Räume und sind zwischen 81 und 105 Quadratmeter groß. „Koffer packen und dann kann es losgehen“, sagte eine Sprecherin der Wohnungsgesellschaft.

Aktion wird wissenschaftlich begleitet

Auswärtige können auf diesem Wege testen, ob ein Umzug nach Görlitz infrage kommen könnte. Die Stadt und das Wohnungsunternehmen wollen mit dem Probewohnen auf die Innenstadt als attraktiven Wohnort aufmerksam machen und den Leerstand senken. „Das ist nach wie vor ein großes Problem“, so die Sprecherin. Die Aktion wird auch wissenschaftlich begleitet, um Wünsche und Bedürfnisse an das Wohnen in der Stadt zu ergründen.

Mit der Neuauflage geht das Görlitzer Probe-Wohnen in die dritte Runde. Für das Projekt, das 2008 aus der Taufe gehoben wurde und bis 2010 lief, hatten sich rund 750 Menschen aus 200 Orten beworben. Eine Großfamilie packte daraufhin die Koffer und zog tatsächlich nach Görlitz. Die „Dunkelziffer“ könne aber auch größer sein, hieß es.

„Wir rechnen auch dieses Mal mit vielen Bewerbungen“, erklärte die Sprecherin der Wohnungsgesellschaft. Allein deshalb, weil die Neißestadt mittlerweile als Filmstadt „Görliwood“ bundesweit bekannt sei. Das Probe-Wohnen soll zunächst bis Mai 2016 laufen. (dpa)