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Patrioten-Streit setzt sich fort

Erst am Montag demonstrierten Anhänger der „Festung Europa“ am Rande der Pegida-Demonstration in Dresden gegen Lutz Bachmann. Nun legt „Ed, der Holländer“ nach.

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© xcitepress

Dresden. Der seit Wochen andauernde Streit zwischen Edwin „Ed“ Wagensveld und Tatjana Festerling auf der einen und Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann auf der anderen Seite geht weiter. Nachdem der bislang auf Facebook ausgetragene Protest gegen die Pegida-Führung durch die Köpfe der „Festung Europa“-Bewegung am Montag auch auf die Straße getragen wurde, legte Wagensveld am Dienstag bei einer Veranstaltung von Pegida Chemnitz nach.

Zunächst bezeichnete der in Franken lebende Niederländer die montäglichen Pegida-Demonstrationen in Dresden als „Party Event“. „Bei vielen geht es nur noch um ein jeden Montag stattfindendes Event, wo man sich vorher und nachher auf einen Drink usw. weiter trifft“, so Wagensveld. Auch zur Pegida-Hymne äußerte er sich. Der Song, der zum ersten Jahrestag der Dresdner Bewegung präsentiert wurde und von dem Lutz Bachmann behauptete, er stamme von einem bekannten Dresdner Komponisten, sei „ große Luftnummer wie vieles, was beim Lutz raus kommt.“ Den nicht überprüfbaren Angaben zufolge handele es sich bei dem Komponisten um den Kassenwart von Pegida, Stephan Baumann, der für das zwischenzeitlich auch bei Amazon angebotene und vielbelächelte Werk 2 000 Euro bekommen haben soll.

Wagensveld, dessen Rede durch Festerling auch auf Facebook veröffentlicht wurde, spricht auch die vielen auf der Pegida-Bühne gemachten Versprechen Bachmanns an, angefangen von der GEZ-Petition über ausgebliebene hochkarätige politische Redner bis hin zu angedrohten Strafanzeigen gegen Politiker und Journalisten. Und weiter: „Vereinsmitgliedschaften und Pegida Partei - alles ein großer Flop!“ Fast nebenbei nennt „Ed“ Details über die Teilnahme an der von Pegida angestrebten Petition über den Austritts Sachsens aus dem Rundfunkstaatsvertrag. „Es ist die unglaubliche Zahl von 13 200 von den benötigte 40 000 nach 16 Monaten!!“

Damit ist der Frontmann der „Festung Europa“-Bewegung aber noch lange nicht fertig. Im weiteren Verlauf der Rede regt er sich über Bachmanns Leben auf Teneriffa auf: „Und wir hauen nicht ab, nur Feiglinge hauen ab! Der Grund abzuhauen, die angeblichen Einbrüche und der Anschlag aufs Auto - davon weiß nicht mal die Polizei was!!“ wettert Wagensveld

Weiter geht es über angebliche Annäherung mit der AfD in Thüringen, die man nur betreibe, um der AfD Sachsen und deren Vorsitzender Frauke Petry zu schaden.

Wagensveld rechnet vor, welche Summen für den Verein zusammenkommen würden, wenn jeder Demo-Teilnehmer den von Bachmann genannten Durchschnittsbetrag von 50 Cent in die grünen Spendentonnen werfen würden - und kommt auf beachtliche Summen. Demgegenüber stünden teils widersprüchliche Angaben Bachmanns über die Ausgaben des Vereins, Streit um irreguläre Zahlungen und verwirrende Angaben von Teilnehmerzahlen.

Ob Wagensveld und die in Chemnitz zwar anwesende, aber nicht auftretende Gesinnungsgenossin Tatjana Festerling mit den Anschuldigungen recht haben, lässt sich schwer überprüfen. Dennoch meint der Holländer, er habe für alles Beweise. Und er fügt hinzu: „... aber es gibt noch viel und viel mehr.“ Lutz Bachmann äußerte sich bis zum Mittwochmittag nicht zu den Vorwürfen. (szo)