Merken

Nicht nur tolle Hechte im See

Ein Dutzend Fischarten finden im Berzdorfer See beste Bedingungen. Angler müssen aber noch warten, denn es fehlen wichtige Voraussetzungen.

Teilen
Folgen
© dpa

Die größten Hürden sind übersprungen. Die Angler können sich freuen, denn es sieht gut aus, dass auch sie in diesem Jahr endlich den Berzdorfer See erobern dürfen. Auf sie wartet nicht nur eine riesige Wasserfläche von fast 1 000 Hektar, sondern auch eine große Vielfalt an Fischen. Das Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow, das den See untersucht, eingestuft und bewertet hat, geht davon aus, dass die Voraussetzungen für die Angler optimal sind. Das bestätigt auch der Bergbausanierer LMBV, in dessen Auftrag das Institut tätig wurde.

Hecht
Hecht © dpa
Barsch
Barsch © dpa

LMBV-Pressesprecher Volker Krause zählt auf: „Der Fischbestand des Sees setzt sich aus Kleiner Maräne, Großmaräne, Hecht, Barsch, Aal, Schlei, Plötze, Rotfeder, Blei und wahrscheinlich auch Zander zusammen.“

Möglicherweise können im Berzdorfer See aufgrund der guten Wasserbedingungen sogar ganz seltene Fischarten angesiedelt werden wie Seeforelle und Seesaibling. Dazu führt der hohe pH-Wert des Wassers, der gegenwärtig bei 8,7 liegt. Beste Bedingungen finden Fische ab einem Wert von 6 vor. Außerdem ist das Wasser sehr klar, es wurden Sichttiefen zwischen dreieinhalb und acht Metern gemessen.

Der See ist tief und klar

Das Institut für Binnenfischerei geht davon aus, dass damit die Voraussetzungen für das Ansiedeln auch seltener Fischarten gegeben sind. „Bislang ist das in Sachsen noch nirgends gelungen“, heißt es aus dem Institut. Dieses hat den Berzdorfer See inzwischen als Maräne-See eingestuft. Diese Fischart liebt tiefe, klare Seen, die in der Tiefe kalt sind. Mit einer maximalen Wassertiefe von 72 Metern erfüllt der See diese Voraussetzung. Hinzu kommt aber, dass diese geschützte Fischart nicht geangelt werden darf. Wer sie am Haken hat, muss sie wieder ins Wasser setzen.

Doch dafür ist die Zeit noch nicht reif, wenngleich die Angler auf einem guten Weg sind. Mit der Unterzeichnung des Fischereivertrages zwischen dem Bergbausanierer LMBV und dem Anglerverband Elbflorenz Dresden (AVE) Anfang Dezember wurde der Grundstein fürs Angeln gelegt.

Obwohl er jetzt unterzeichnet ist, heißt das aber noch nicht, dass die Angler Ruten, Köder und Klappstuhl einpacken und an den See kommen können. Denn vorher braucht es einen Hegeplan, der alles Weitere regelt. Dieser liegt derzeit bei der Fischereibehörde zur Genehmigung. „Erst wenn es von dort grünes Licht gibt, tritt auch der Fischereivertrag in Kraft“, betont René Häse vom AVE. Er geht aber davon aus, dass das zügig passieren wird.

Wo genau die Angelstellen sein werden, ist noch nicht ganz klar, erklärt René Häse. Eine Befahrung des Sees soll darüber Aufschluss geben. „Am wichtigsten ist, dass in der Nähe Parkflächen und Zufahrten sind“, sagt René Häse. Wenn dies geklärt ist, soll es eine Begehungskarte geben, auf der auch vermerkt ist, wo Angler vom Ufer aus angeln dürfen und wo das möglicherweise mit dem Boot erlaubt ist.

Das wiederum hängt an der wasserrechtlichen Genehmigung. Ob Bootsangeln überhaupt zugelassen wird, ist eine weitere Frage, die noch geklärt werden muss. Es sei schon viel Arbeit, sagt René Häse. Aber die sei in kurzer Zeit zu bewältigen, glaubt er. Konkret möchte er keinen Termin nennen, ab wann geangelt werden darf. Aber: „Sobald wie möglich in diesem Jahr“, sagt er.