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Neukircher Zwieback auf Curacao

Oberlausitzer machen auf der Karibik-Insel eine tolle Entdeckung. Ein Supermarkt führt mehr Sorten des Gebäcks als viele Geschäfte in Sachsen.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Neukirch. Was isst man auf Curacao? Ein Online-Reiseführer hilft. In Anlehnung an das Mutterland Niederlande stehen meist holländische Gerichte, Meeresfrüchte und verschiedene Käsesorten sowie die kreolische Küche auf der Speisekarte. Neukircher Zwieback würde man auf der von Deutschland rund 10 000 Kilometer entfernten Karibikinsel nicht vermuten. Und trotzdem wird das Gebäck auch dort verkauft. Regine und Johannes Ellermann aus Ebersbach, die auf der Insel zurzeit Urlaub machen, entdeckten die Spezialität in einem Supermarkt – und griffen zu. „So profitiert auch die Wirtschaft in der Oberlausitz von der Globalisierung“, mailten sie begeistert an die SZ.

Außer dem Neukircher Original, gebacken nach dem über 100 Jahre alten Rezept von Firmengründer Max Hultsch, werden auch Vollkornzwieback, Röstbiskuit sowie die ebenfalls in Neukirch hergestellten Brotcracker auf der Antilleninsel vertrieben. Letztere gibt es in drei Sorten: Onion, also mit Zwiebelgeschmack, mit Schinken und Kräutern. Damit dürfte das Regal des Supermarktes im fernen Urlaubsparadies besser mit Neukircher Produkten bestückt sein als die Regale vieler Supermärkte und Discounter in Sachsen. In dem Markt auf Curacao ist der Neukircher Zwieback das einzige sächsische Produkt, das die beiden Oberlausitzer fanden.

Auch Export in arabische Länder

Vertrieben wird es gemeinsam mit den in Apolda gebackenen Filinchen durch das Mutterunternehmen beider Betriebe, die Weißenfelser Handelsgesellschaft. Vermittelt über einen Großhändler in Holland gab es seit Januar 2015 drei Zwiebacklieferungen nach Curacao, die letzte im vergangenen Oktober, sagt Antje Engelmann, die in der Weißenfelser Handelsgesellschaft zuständige Mitarbeiterin für den Export. Gemessen am Gesamtumsatz, machen die Lieferungen in die Karibik natürlich nur einen Bruchteil aus. Doch in Neukirch und Weißenfels sieht man auch auf diesem Markt Potenzial. Bereits vor mehreren Jahren war man schon mal auf dem Sprung nach Lateinamerika, lieferte Zwieback nach Uruguay. Auch in arabische Länder wurde der Zwieback aus Neukirch schon exportiert.

Regine und Johannes Ellermann, die beiden Weltenbummler aus der Oberlausitz, kauften auf Curacao Brotcracker. Für sie ein unerwarteter Gruß aus der Heimat.